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Gewinn? Landräte stellen Fragen zu Glarus hoch3

Drei Landräte stellen Fragen zu der gemeinsamen Informatikfirma von Gemeinden und Technischen Betrieben. Konkret: Fliessen Dividenden an den Kanton aus überhöhten Preisen für die Gemeinden und die TB?

Fridolin
Rast
25.01.19 - 04:30 Uhr
Politik
Wie viel kostet die Informatikwelt? Ein junger Informatiker führt Arbeiten im Serverraum einer Schweizer Firma aus.
Wie viel kostet die Informatikwelt? Ein junger Informatiker führt Arbeiten im Serverraum einer Schweizer Firma aus.
SYMBOLBILD YANIK BÜRKLI

«Nach unseren Informationen hat die Glarus hoch3 AG 2018 eine Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet.» Diese «Informationen» sind Ausgangspunkt für die Fragen von Jacques Marti (SP, Nidfurn), Res Schlittler (Grüne, Glarus) und Thomas Tschudi (SVP, Näfels) an den Regierungsrat.

Dazu muss man wissen, dass die Glarus hoch3 zwar eine privatrechtliche Aktiengesellschaft ist, aber rein der Öffentlichkeit gehört: dem Kanton und den drei Gemeinden sowie deren Technischen Betrieben (TB). Gemeinden und TB sind gleichzeitig Kunden, der Kanton dagegen nicht. Daneben gibt es eine unbekannte Zahl weiterer Kunden.

Geldfluss wäre «stossend»

Aus den beiden Informationen schliessen die drei Landräte: «Erwirtschaftet die Glarus hoch3 tatsächlich einen Gewinn, dann würde dies nach unserer Auffassung bedeuten, dass die Gemeinden und die Werke für die Leistungen zu viel bezahlt haben.» Und wenn dem so ist, dann würde es bedeuten: Geld von den Gemeinden führt zu einem Gewinn bei Glarus hoch3, und ein Teil davon würde als Dividende zum Aktionär Kanton fliessen, der aber seinerseits keine Leistungen bezieht. Das fänden die Interpellanten aber «besonders stossend».

«Hat der Kanton zugestimmt?»

Gescheiter würde Glarus hoch3 aus ihrer Sicht die Preise senken. Dann würde keiner zu viel bezahlen und kein Geld «von der einen Tasche in die andere Tasche gesteckt», wie es Thomas Tschudi ausdrückt: «Wenn es Gewinne gibt, hätte der Bürger mehr davon, dass das Produkt günstiger an seine Gemeinde verkauft würde.»

Um wie viel Umsatz, Gewinn und Dividende es im vergangenen Jahr geht, das sei allerdings nicht bekannt, erklärt er auf Anfrage. Unbekannt ist auch, wie viele Kunden denn Glarus hoch3 über den genannten Kreis hinaus und in anderen Kantonen hat. Die Firma selber nennt auf ihrer Website die Spitex Kanton Glarus und «diverse Elektrizitätswerke».

Einen Gewinn auszuweisen und dann den Aktionären eine Dividende zu zahlen, wäre in den Augen der Interpellanten nur dann sinnvoll, wenn ein hoher Anteil externe Kunden bedient würde: «Sie müssten einen Anteil von 50 Prozent am Gesamtumsatz ausmachen.» Die drei Landräte fragen nun:

● Ist es korrekt, dass der Kanton Glarus eine Dividende der Glarus hoch3 AG erhalten hat?

● Wenn ja, wie hoch war die Ausschüttung?

● Hat der Kanton als Aktionär der Ausschüttung zugestimmt?

● Wie beurteilt der Regierungsrat die ausgeführte Problematik?

● Welchen Anteil am Umsatz machen Kunden ausserhalb des Kantons Glarus aus?

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