×

Roger Köppel spricht über Europa

Die SVP-Kreispartei See-Gaster lud zum Neujahrsapéro nach Schmerikon ein. Nationalrat Roger Köppel machte dabei seine Aufwartung. Barbara Keller- Inhelder und Michael Schaub wurden für die Nationalratswahlen nominiert.

Linth-Zeitung
14.01.19 - 04:30 Uhr
Politik
Engagiert: Der Zürcher Nationalrat Roger Köppel macht in Schmerikon Werbung für seine Partei, die SVP.
Engagiert: Der Zürcher Nationalrat Roger Köppel macht in Schmerikon Werbung für seine Partei, die SVP.
GABI CORVI

von Gabi Corvi

Die Kreispartei See-Gaster empfing die Gäste am Freitagabend standesgemäss mit Schöggeli, die mit dem Sujet «Alphornbläser vor Bergkulisse» zum Verzehr lockten. Dazu gab es Kugelschreiber und Flaschenöffner in Grün. Zur grossen Freude des Gastreferenten Roger Köppel, Verleger und Chefredaktor der «Weltwoche», lag sein Blatt an jedem Platz bereit.

Schutz vor Terroranschlägen

Stefan Wäckerlin, Präsident der Kreispartei See-Gaster, war um die Begrüssung besorgt und brachte die Anwesenden mit Bildern von Weihnachtsmärkten nochmals in adventliche Stimmung. Dabei ging es ihm aber nicht um Glitzerkugeln und Glühwein, sondern um Betonpfeiler und in Geschenkpapier eingeschlagene Sandsäcke, welche die Veranstalter zum Schutz vor Terroranschlägen aufstellten. «Diese Kosten tragen wir alle mit», ergänzte Wäckerlin seine Ausführungen zu Bildern aus deutschen Städten.

Skeptisch gegenüber Europa

Als Roger Köppel die Bühne im «Seehof» betrat, brandete Applaus auf, und Bravo-Rufe kamen aus dem Publikum. Köppel revanchierte sich sogleich: «Mir ist es eine grosse Ehre im Wahlkreis der schönsten und gescheitesten Nationalrätin auftreten zu dürfen.» Damit war Barbara Keller-Inhelder gemeint.

«Wo kämen wir hin, wenn Ausländer sogar ein Stimm- und Wahlrecht bekämen?»
Roger Köppel, SVP-Nationalrat

Und schon kam Christoph Blocher ins Spiel und ebenso Roger Köppels Lieblingsthema – die EU. Er, als Journalist, hätte ja eigentlich von Haus aus meinen müssen, die SVP sei das real existierende Böse, gab er mit einem Lächeln zum Besten. Doch ein Interview im Jahr 2000 mit dem damaligen Politschwergewicht hätte ihm die Augen geöffnet: «Mir ist aufgefallen, dass nur die SVP den Mut hatte, Themen realistisch anzusprechen.»

Die Schweiz als gallisches Dorf

In der Vergangenheit kramend, kam Köppel auf die Weltausstellung 1992 mit dem Schweizer Ausspruch «La suisse n’existe pas» zu sprechen: «Natürlich existiert die Schweiz. Wir sind wie ein gallisches Dorf.» Köppel sprach schliesslich zum institutionellen Rahmenabkommen und über die EU-Mechanik.

«Wo kämen wir hin, wenn Ausländerinnen und Ausländer sogar ein Stimm- und Wahlrecht bekämen», meinte Köppel, der selber mütterlicherseits mit deutschen Wurzeln ausgestattet ist. Fazit: Der polarisierende Redner wusste im «Seehof» am Freitagabend mit markigen Aussagen zu gefallen. Seine Kandidatur für den Ständerat erwähnte er derweil mit keiner einzigen Silbe.

Nach Roger Köppels Ausführungen war die Nominierung der Nationalratskandidaten der Kreispartei angesagt. Der Vorstand empfahl den Stimmberechtigten Barbara Keller-Inhelder und Michael Schaub zur Nominierung.

Schaub möchte nach Bern

Kreisparteipräsident Wäckerlin lobte Keller-Inhelder für ihr vielfältiges und tatkräftiges Engagement in Bern. Nicht überraschend wurde der Nominierung der Rapperswil-Jonerin einstimmig zugestimmt. Der in Uznach wohnhafte Michael Schaub stellte sich in Wort und Bild den Anwesenden vor. Als langjähriger aktiver Eishockey-Spieler wisse er, sich durchzusetzen, sagte Schaub.

Er wolle sich im Nationalrat für die Kernthemen Ausländerpolitik, Wirtschaftspolitik, Sport- und Gesundheitspolitik und die Finanzen einsetzen. «Ich bin ein überzeugter Befürworter der direkten Demokratie und setze den Volkswillen an die erste Stelle,» führte Schaub aus, der sich am Rednerpult wohl zu fühlen schien. Der 23-Jährige wurde mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung von der Versammlung nominiert und ist damit dem Sprung auf die Nationalratsliste einen Schritt näher gekommen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR