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Bolton sichert Israel fortwährende US-Unterstützung zu

US-Sicherheitsberater John Bolton hat Israel und weiteren Verbündeten am Sonntag die fortwährende Unterstützung der Vereinigten Staaten auch nach einem US-Abzug aus Syrien zugesichert.

Agentur
sda
06.01.19 - 23:55 Uhr
Politik
US-Sicherheitsberater Bolton (l) sagte nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu, an der US-Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung könne kein Zweifel bestehen.
US-Sicherheitsberater Bolton (l) sagte nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Netanjahu, an der US-Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung könne kein Zweifel bestehen.
KEYSTONE/AP/ODED BALILTY

Ein Abzug aus dem Nordosten Syriens solle so geschehen, «dass die (Terrormiliz) Islamischer Staat geschlagen ist und sich nicht wieder erholen und erneut eine Bedrohung werden kann», sagte Bolton nach einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

Bolton sagte, man wolle «die Verteidigung Israels und unserer anderen Freunde in der Region absolut sicherstellen und sich auch um jene kümmern, die mit uns gegen IS und andere Terrorgruppen gekämpft haben».

Unter US-Präsident Donald Trump und Netanjahu sei die Beziehung der USA mit Israel «die beste in unserer Geschichte», sagte Bolton. Er warf dem Iran vor, weiterhin den Bau von Atomwaffen anzustreben. «Die Vereinigten Staaten und Israel sind strategisch verpflichtet, dies zu verhindern.» An der US-Unterstützung für Israels Recht auf Selbstverteidigung könne kein Zweifel bestehen, betonte Bolton.

Eroberung der Golanhöhen

Netanjahu dankte Bolton und kündigte an, er wolle am Montag mit ihm die Golanhöhen besuchen - falls das Wetter dies erlaube. Bei einem Besuch des Plateaus werde Bolton «vollkommen verstehen, warum wir die Golanhöhen niemals verlassen werden und warum es so wichtig ist, dass andere Länder dies anerkennen», sagte Netanjahu.

Israel und Syrien sind verfeindete Länder. Während des Sechstagekriegs 1967 hatte Israel die syrischen Golanhöhen erobert und später völkerrechtswidrig annektiert.

Trump sagte am Sonntag: «Der Iran hasst den IS mehr als wir, wenn das möglich ist. Russland hasst den IS mehr als wir. Die Türkei hasst den Iran vielleicht nicht ganz so sehr wie wir.» Das alles seien Länder, die den IS hassten und die auch mehr tun könnten. Der US-Abzug werde nicht abgeschlossen, bevor der IS völlig verschwunden sei. Auf die Nachfrage, wie lang das wohl dauere, sagte Trump: «Es wird schnell gehen.»

Trump hatte vor Weihnachten den Abzug der US-Truppen aus Syrien angeordnet. Per Twitter gab Trump an, dass Erdogan versichert habe, die Türkei könne die Überbleibsel des IS in Syrien «auslöschen». In einem «Wall Street Journal»-Bericht heisst es allerdings, im US-Verteidigungsministerium sei man skeptisch, ob die Türkei die Rolle der USA angemessen ersetzen könne. Bolton wird am Dienstag in der Türkei erwartet.

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