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Juncker: Europa und Afrika sind eine «Schicksalsgemeinschaft»

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat für einen veränderten Blick Europas auf Afrika geworben. Beide Kontinente stünden in einer Schicksalsgemeinschaft, für die eine Partnerschaft auf Augenhöhe wichtig sei.

Agentur
sda
18.12.18 - 12:07 Uhr
Politik
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (vorne rechts) forderte am EU-Afrika-Forum in Wien einen veränderten Blick von Europa auf Afrika.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (vorne rechts) forderte am EU-Afrika-Forum in Wien einen veränderten Blick von Europa auf Afrika.
Keystone/AP/Ronald Zak

Dies sagte Juncker zum Auftakt des EU-Afrika-Forums am Dienstag in Wien. Es sei nicht mehr angemessen, von einem Geber-Nehmer-Verhältnis zu reden oder die Beziehung auf den Aspekt der Migration zu reduzieren.

«Die Zukunft Afrikas ist auch unsere Zukunft», sagte Juncker. Angesichts des rasanten Bevölkerungswachstums in Afrika - die Zahl der Afrikaner wird sich bis 2050 auf 2,5 Milliarden verdoppeln - forderte Juncker eine stärkere Investitionsbereitschaft europäischer Unternehmen.

Siemens-Chef Joe Kaeser kündigte bei dem Treffen zusätzliche Investitionen des Konzerns in Höhe von 500 Millionen Euro in Afrika an. Sie sollen unter anderem der Infrastruktur und dem Ausbildungssektor zugute kommen.

Kurz: Nicht den Chinesen überlassen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz als Gastgeber forderte ebenfalls, Afrika künftig als Kontinent der Chancen anzusehen. Afrika sei ein grosser Markt mit sehr dynamischem Wachstum. Afrika dürfe nicht allein den Chinesen überlassen werden.

Bei der Auftaktveranstaltung des Treffens von Spitzenpolitikern aus rund 20 Ländern und Vertretern von etwa 800 Unternehmen kritisierte der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, das Gastgeberland Österreich wegen dessen ablehnender Haltung zum Migrationspakt. Er sei darüber sehr überrascht, zumal der Pakt ja keinen rechtlichen bindenden Charakter habe, sagte Mahamat.

Das kürzlich per Akklamation von 164 Staaten angenommene Dokument empfiehlt Regeln für den Umgang mit Migranten. Österreich sieht Asyl und Migration aus wirtschaftlichen Gründen in dem Pakt vermischt.

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