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Ja zur Badi-Erneuerung und zum Pflegezentrum-Neubau

Mit sehr hohen Ja-Stimmenanteilen haben zwei wegweisende Infrastrukturprojekte in Rapperswil-Jona die nächste Hürde genommen: Die Bürger sprechen 27 Millionen für die Erneuerung des Lidos und 8 Millionen für die Projektierung des Pflegezentrums Schachen.

26.11.18 - 04:33 Uhr
Politik
Der Sanierung und Erneuerung der Lido-Badi in Rapperswil-Jona steht nichts mehr im Weg.
Der Sanierung und Erneuerung der Lido-Badi in Rapperswil-Jona steht nichts mehr im Weg.
VISUALISIERUNG STADT RAPPERSWIL-JONA

Schweizweit wurde am gestrigen Abstimmungssonntag vor allem dem Entscheid des Stimmvolks über die Selbstbestimmungsinitiative der SVP entgegengefiebert. Ein wenig im Schatten der nationalen Vorlagen, für die Stadt Rapperswil-Jona und die Region aber mindestens ebenso wichtig, standen gestern drei städtische Abstimmungen auf dem Programm: Der Stadtrat beantragte beim Stimmvolk einen Kredit von mehr als 27 Millionen Franken für die Sanierung und Erneuerung des Schwimmbads Lido in der Nähe des Eishockeystadions (diese Zeitung berichtete mehrfach). Bei einer hohen Stimmbeteiligung von 50,4 Prozent befürworteten 71,9 Prozent der Stimmberechtigten die Vorlage.

«Es braucht mehr Pflegeplätze»

Noch deutlicher fiel das Ja für den Projektierungskredit für den Neubau eines Pflegezentrums im Gebiet Schachen aus: Hier gaben gar 86,8 Prozent der Stimmbürger grünes Licht. «Es scheint uns gelungen zu sein, die Stimmbürger von der Notwendigkeit und des Sinns der zwei Projekte zu überzeugen», sagte Stadtpräsident Martin Stöckling an der gestrigen Medienkonferenz anlässlich der Bekanntgabe der Wahlergebnisse im Stadthaus.

«Das klare Ja zeigt, dass wir mit der Stiftung auf dem richtigen Weg sing.»
Thomas Rüegg, Stadtrat und Stiftungsrat Rajovita

Gerade beim Pflegezentrum sei dem Stadtrat sicher entgegengekommen, dass der Bedarf an mehr Pflegeplätzen nicht von der Hand zu weisen sei. «Wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut, so kann wohl niemand die Notwendigkeit des Neubaus ernsthaft bestreiten», führte Stöckling aus.

Für den Bau ebenfalls notwendig ist ein Landabtausch mit der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona. Diese hatte die Zustimmung der Ortsbürger bereits im Vorfeld eingeholt. Und auch gestern fiel das Verdikt klar aus: 86,5 Prozent der Stimmbürger hiessen die Vorlage gut. Damit steht der weiteren Projektierung des geplanten Pflegezentrums im Schachen nichts mehr im Weg.

Teuerstes Bauvorhaben seit Jahren

Nicht ganz so klar sei im Vorfeld gewesen, ob die Stimmbürger gewillt sind, mehr als 27 Millionen Franken in die Sanierung und Erneuerung der in die Jahre gekommenen Badi Lido zu investieren: «Es ist eines der teuersten Bauvorhaben der letzten 15 Jahre und kostet beispielsweise mehr als der Umbau des Bahnhofs oder die Erweiterung der Infrastruktur beim Schulhaus Weiden», erinnerte Stöckling. Umso erfreulicher sei es, dass die Bevölkerung dem Kredit nach sechsjähriger Planungs- und Vorbereitungsarbeit mit fast 72 Prozent Ja-Stimmen grünes Licht erteilt habe. «Es lässt sich also sagen, dass heute ein guter Tag für alle Einwohner von Rapperswil-Jona ist: Sowohl für die jüngeren, aktiven und Familien wie auch für die betagtere Bevölkerungsschicht, die sich womöglich bald einmal mit der Frage nach dem Umzug in ein Pflegezentrum befasst», fasste der Stadtpräsident zusammen.

Auch der abtretende Schulpräsident Thomas Rüegg und Rapperswil-Jonas Bauchef Thomas Furrer zeigten sich erfreut über die Abstimmungsergebnisse. «So können wir wie geplant 2020 mit dem Bau der neuen Badi beginnen», sagte Furrer.

Rüegg ist Stiftungsrat von Rajovita, der städtischen Stiftung für Gesundheit und Alter. «Auch für Rajovita war der Entscheid wegweisend und das Resultat zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», freute er sich.

E-Voting stagniert

Vergleichsweise hoch war der Anteil der Wähler, die ihren Stimmzettel in die Urne beim Gemeindehaus eingeworfen hatten: «Wir rechnen im Durchschnitt jeweils mit rund 50 Personen, die auf diesem Weg ihre Stimme abgeben», sagte Stöckling. Gestern seien es aber mehr als vier Mal so viele gewesen, nämlich 222. «Das zeigt, dass die Abstimmungen die Bürger bewegt haben, die Stimmbeteiligung war bei allen Vorlagen vergleichsweise hoch.»

Auf einen Kanal trifft dies allerdings nicht zu: Beim E-Voting gelingt es offenbar nicht, den Wähleranteil weiter zu steigen: Lediglich 16 Prozent der Bürger haben sich entschieden, ihre Stimme auf diesem Weg abzugeben. «Dieser Prozentsatz war auch schön höher, insgesamt scheint es aber, dass dem E-Voting Grenzen gesetzt sind», sagte Stadtpräsident Stöckling.

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