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Die pastellfarbenen SVP-Plakate haben die Stimmbürger nicht verwirrt

Die Stimmbürger haben sich im Abstimmungskampf um die Selbstbestimmungsinitiative nicht vom neuen dezenten Design der SVP-Plakate verwirren lassen. Dies zeigt die Nachanalyse von gfs.bern. Die Partei konnte zudem nur das eigene Lager von der Vorlage überzeugen.

Agentur
sda
25.11.18 - 19:51 Uhr
Politik
Ungewohnt dezent: Die Stimmbürger haben trotz des neuen Designs die SVP als Urheberin der Plakate erkannt. (Archivbild)
Ungewohnt dezent: Die Stimmbürger haben trotz des neuen Designs die SVP als Urheberin der Plakate erkannt. (Archivbild)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Den meisten Befragten fiel es der Analyse zufolge leicht, einen Entscheid zur Selbstbestimmungsinitiative (SBI) zu fällen. Nur 17 Prozent taten sich schwer damit - besonders Sympathisantinnen und Sympathisanten von FDP und CVP.

Obwohl die SVP diesmal mit dezenteren Farben und Slogans ins Rennen stieg, liessen sich die Urnengänger nicht verwirren. 95 Prozent der Befragten konnten die Sujets der Ja-Kampagne korrekt der SVP zuordnen.

Die Minderheit, die das Plakat nicht der SVP zuschreiben konnte, war eher für die Initiative. Laut gfs.bern ist nicht auszuschliessen, «dass hier ein Ja auf Basis einer falschen Wahrnehmung erfolgte».

Pragmatisch statt puristisch

Wenig überraschend hat die SVP mit der Initiative Schiffbruch erlitten, weil sie nicht über die eigenen Kreise hinaus überzeugen und mobilisieren konnte. 66,3 Prozent der Stimmenden und sämtliche Stände sagten am Sonntag Nein.

Laut den Forschern haben praktisch alle Sympathisierenden von SP und Grünen gegen die Initiative gestimmt. Bei der CVP waren es rund 88 Prozent und bei der FDP rund 76 Prozent. Einzig die Anhänger der SVP standen geschlossen hinter der Vorlage. Damit erreiche die SBI im rechtskonservativen Lager sichtbar nicht das Niveau erfolgreicher Initiativen wie etwa der Masseneinwanderungsinitiative.

Inhaltlich habe die Initiative grundsätzlich am Ziel vorbeigeschossen, schreiben die Forscher. Die Stimmberechtigten wünschten sich «ein pragmatisches Beurteilen zwischen internationalem und nationalem Recht». Je nach Situation soll das eine oder andere gelten. Purismus in beide Richtungen werde hingegen nicht mehrheitlich geteilt.

Das Forschungsinstitut gfs.bern hat zwischen dem 23. und 25. November 9281 Stimmberechtigte aus der ganzen Schweiz befragt. Sie wurden über die SRG-Medienplattformen sowie aus dem Onlinepanel polittrends.ch rekrutiert. Die Repräsentativität der Daten sei durch ein komplexes mehrstufiges Gewichtungsverfahren sichergestellt worden, schreibt das Institut.

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