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Mindestens 50 Tote bei schwerem Anschlag in Kabul

In Kabul hat sich am Dienstag ein Selbstmordattentäter während einer religiösen Zeremonie inmitten von 1000 Menschen in die Luft gesprengt und mindestens 50 Menschen getötet. Es ist der 20. grosse Anschlag in der afghanischen Hauptstadt in diesem Jahr.

Agentur
sda
20.11.18 - 19:24 Uhr
Politik
Verletzte in einem Spital in Kabul: In der afghanischen Hauptstadt tötete ein Selbstmordattentäter mindestens 50 Menschen und verletzte zahlreiche.
Verletzte in einem Spital in Kabul: In der afghanischen Hauptstadt tötete ein Selbstmordattentäter mindestens 50 Menschen und verletzte zahlreiche.
KEYSTONE/AP/RAHMAT GUL

Mindestens 83 Menschen seien bei dem Anschlag zudem verletzt worden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. 24 der Verwundeten schwebten in Lebensgefahr.

Laut einem Sprecher des Innenministeriums sprengte sich ein Selbstmordattentäter während einer religiösen Zeremonie zum Feiertag des Geburtstags des Propheten Mohammed in die Luft. Augenzeugen zufolge hätten sich zu dem Zeitpunkt mindestens 1000 Menschen in der Hochzeitshalle an der Flughafenstrasse befunden.

Dort reihen sich mehrere Hochzeitshallen aneinander, die abends alle mit bunten und festlichen Lichtern beleuchtet sind. Nach dem Anschlag waren im Zentrum Kabuls 45 Minuten lang durchgehend Sirenen von Rettungswägen zu hören. Bisher bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Meist steckt der IS dahinter

Die Uno-Mission in Afghanistan (Unama) zeigte sich angesichts des Angriffs an einem religiösen Feiertag «empört». Es gebe glaubwürdige Berichte über eine hohe Zahl an zivilen Opfern, hiess es in einem Tweet der Organisation. Die Uno-Familie drücke den vielen betroffenen Familien ihr tiefstes Beleid aus, hiess es.

Erst vergangene Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter am Rande einer Demonstration im Zentrum Kabuls in die Luft gesprengt. Dabei waren mindestens sechs Menschen gestorben. Der Anschlag vom Dienstag ist das 20. grosse Attentat in Kabul in diesem Jahr. Bei den Anschlägen wurden fast 490 Menschen getötet und weitere mehr als 930 Menschen verwundet. Zum Grossteil der Angriffe hatte sich die Terrormiliz Islamischer Staat bekannt.

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