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Die Linke drängt in der Stadt ins Schulpräsidium

Während SP, UGS und CVP in den Startlöchern für die Ersatzwahl des Schulpräsidiums in Rapperswil-Jona sind, hält sich die FDP noch bedeckt. Die SVP verzichtet auf eine Kandidatur.

06.11.18 - 04:34 Uhr
Politik
Tanja Zschokke (UGS) und Luca Eberle (SP) kandidieren für das Schulpräsidium in Rapperswil-Jona.
Tanja Zschokke (UGS) und Luca Eberle (SP) kandidieren für das Schulpräsidium in Rapperswil-Jona.
PRESSEBILDER

Über zehn Jahre war das Schulpräsidium der Stadt Rappers- wil-Jona in liberaler Hand. Der bisherige Schulpräsident Thomas Rüegg (FDP) amtete bereits vor der Fusion als Primarschulpräsident in Jona. Seit 2007 ist er vollamtlicher Stadtrat sowie Schulpräsident von Rapperswil-Jona.

Doch nun könnte alles anders werden, denn die linken Parteien SP und UGS setzen zur Eroberung des begehrten Postens an. Während die SP den Schulleiter Luca Eberle ins Rennen schickt, möchte die UGS die nebenamtliche Stadträtin Tanja Zschokke ins vollamtliche Schulpräsidium hieven. Die CVP kündigte bereits Mitte September an, den ebenfalls nebenamtlichen Stadtrat Roland Manhart aufzustellen. Inwiefern die Entlassung von Kesb-Präsident Walther Grob Manharts Wahlchancen schmälern, ist derzeit schwer abzuschätzen. Die Partei war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

«Gute Kommunikatorin»

Dass UGS-Städträtin Zschokke nur wenig Vorwissen zur Bildungspolitik mitbringt, hält Co-Parteipräsidentin Betty Beer kaum für einen Stolperstein: «Die wenigsten Schulpräsidenten hatten vor ihrem Amt vertieft mit Bildungsfragen zu tun.» Thomas Rüegg bilde da eine Ausnahme. «Tanja Zschokke setzt sich für soziale Theman ein, ist offen und lernbegierig.» Die Stadträtin sei auch bereit, entsprechende Weiterbildungen zu absolvieren.

«Tanja Zschokke setzt sich für soziale Themen ein, ist offen und lernbegierig.»
Betty Beer, Co-Präsidentin UGS

Als Stadträtin sei Zschokke positiv aufgefallen, hält Beer fest. In der von der UGS verschickten Medienmitteilung wird Zschokke auch als gute Kommunikatorin umschrieben. Beer hält zudem die bis dato aufgetauchten Kandidaten für weitgehend ungefährlich: «Ich denke, dass Zschokkes Chancen recht gut sind.»

Während die UGS mit einer gestandenen Politikerin ins Rennen steigt, setzt die SP auf Fachwissen. Ihr Kandidat Luca Eberle leitet seit acht Jahren die Oberstufe Rain in Rapperswil-Jona und sei deshalb eine «ausgewiesene Fachperson», wie die SP in ihrer Medienmitteilung schreibt. Vor seiner Tätigkeit an der Schule Rain war Eberle während zwei Jahren Co-Schulleiter an der Sekundarschule Bollwies. Neben seiner fachlichen Einigung überzeuge Eberle mit «kompetentem Auftreten, Pragmatismus und lösungsorientiertem Vorgehen».

SP ist siegessicher

Auf Anfrage sagt SP-Co-Präsident Eduard Hirschi, die Partei rechne sich «sehr gute Chancen» für Luca Eberle aus. «Wir sind überzeugt, mit Luca Eberle den idealen Kandidaten gefunden zu haben.» Eberle sei in der Gemeinde vielseitig engagiert und bringe ein grosses Wissen über lokalpolitische Angelegenheiten mit. Seine Kandidatur ist jedoch noch nicht in Stein gemeisselt, denn die Delegierten entscheiden erst Ende November, ob sie Eberle effektiv ins Rennen schicken wollen.

«Luca Eberle überzeugt mit kompetentem Auftreten und Pragmatismus.»
Eduard Hirschi, Co-Präsident SP

Die Partei des abtretenden Schulpräsidenten Thomas Rüegg ist bisher zurückhaltend, was eine Kandidatur angeht. Die FDP prüfe derzeit «Optionen und Unterstützungen», sagt Vorstandsmitglied Michael Siegrist auf Anfrage. Die SVP verzichtet ganz auf eine eigene Kandidatur.

Ersatzwahl am 10. März

Der FDP bleibt noch etwas Zeit für das Entwickeln einer Strategie. Bis zum 8. Januar können die Parteien ihre Kandidaten einreichen. Der erste Wahlgang für die Nachfolge des Schulpräsidiums von Rap- perswil-Jona findet am 10. März nächsten Jahres statt. Ein allfälliger zweiter Wahlgang würde am 19. Mai durchgeführt. Die Kandidaten für den zweiten Wahlgang müssen bei der Stadt bis zum 29. März eingereicht werden.

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