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Lia Rumantscha sorgt sich um romanisches Radio

Die rätoromanische Sprachorganisation Lia Rumantscha befürwortet die Ausweitung des medialen Service public im neuen Bundesgesetz über elektronische Medien. Die Rahmenbedingungen für Radio und Fernsehen hält sie allerdings für unzureichend.

16.10.18 - 05:12 Uhr
Politik
Martin Gabriel, Generalsekretär der Lia Rumantscha, fordert eine garantierte Versorgung mit Radio und Fernsehen für alle vier Sprachregionen der Schweiz.
Martin Gabriel, Generalsekretär der Lia Rumantscha, fordert eine garantierte Versorgung mit Radio und Fernsehen für alle vier Sprachregionen der Schweiz.
ARCHIV YANIK BÜRKLI

Die Lia Rumantscha hat über die Vorlage eines neuen Bundesgesetzes über elektronische Medien in einer Medienmitteilung informiert und erachtet die darin enthaltenen Rahmenbedingungen für das rätoromanische Radio und Fernsehen als unzureichend. Sie fordert, dass die Versorgung mit Radio und Fernsehen im neuen Bundesgesetz für alle vier Sprachregionen der Schweiz garantiert sein muss. Dass im neuen Mediengesetz alle Verbreitungskanäle, unter anderem auch Online-Medien, berücksichtigt werden, erachtet die Sprachorganisation allerdings als positiv, wie es weiter heisst.

«Fundaziun Medias Rumantschas» hat nichts damit zu tun

Mit dem unter Federführung der Lia Rumantscha konzipierten Konzept für eine neue rätoromanische Nachrichtenagentur, die eine zwölfköpfige Printredaktion beschäftigen und unter dem Namen «Fundaziun Medias Rumantschas» auftreten soll, hat diese Anerkennung der Ausweitung des medialen Service public auf Online-Medien laut Martin Gabriel, Generalsekretär der Lia Rumantscha, aber nichts zu tun.

Auf Anfrage von «suedostschweiz.ch» erklärt Gabriel: «Das neue Medienkonzept hat nichts mit der Neuerung des Bundesgesetzes über elektronische Medien zu tun. Das Medienprojekt strebt eine Zusammenarbeit zwischen rätoromanischen Print- und elektronischen Medien an. Dabei geht es nicht nur um Print alleine. Es handelt sich hierbei vielmehr um falsche Informationen. So wird in Graubünden immer nur über Zeitungen gesprochen. Andere Optionen wurden allerdings ebenfalls geprüft. Dabei wurde dann auch klar, dass es die Zeitungen für den Moment und in den nächsten Jahren sicherlich noch braucht. Das Angebot in diesem Konzept richtet sich aber klar an alle Medien – auch Online-Medien.»

Gabriel betont, dass es sich bei der Sprachorganisation Lia Rumantscha nicht um ein Medienunternehmen handle und die Organisation nur für den Spracherhalt zuständig sei. Das Konzept sei nur deshalb konzipiert worden, um die Rätoromanische Sprache weiter verbreiten zu können.

Neues Bundesgesetz unzureichend

Mit der aktuellen Situation im Radio- und Fernsehgesetz sei die Lia Rumantscha soweit zufrieden. Im neuen Entwurf des Bundesgesetzes über elektronische Medien fehle die Verankerung eines rätoromanischen Angebots aber. «Daher fordern wir jeweils ein rätoromanisches Radio- und Fernsehprogramm als Minimalangebot. Wenn das Gesetz zukunftsausgerichtet sein soll, dann sind wir auch mit den darin enthaltenen Neuerungen sowie der Ausdehnung des medialen Service public einverstanden», so Gabriel weiter.

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