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Das Rettungskonzept für die romanischen Medien steht

Eine neue von Bund und Kanton finanzierte Nachrichtenagentur soll das Bestehen der finanziell gebeutelten rätoromanischen Medien sichern. Das schlagen die Zeitungen und das Radio und Fernsehen aus dem rätoromanischen Sprachraum in einem gemeinsamen Konzept vor. Die romanische Sprachenorganisation zeigt sich begeistert.

Südostschweiz
12.10.18 - 04:30 Uhr
Politik
Rätoromanisch Medien
Ein Konzept für die Rettung der romanischen Medien steht.
ARCHIVBILD

«Fundaziun Medias Rumantschas» (FMR) soll die neue Stiftung heissen, wie aus dem Konzept hervorgeht, das am Donnerstag bekannt wurde. Die Stiftung soll eine zwölfköpfige Printredaktion installieren und die produzierten Texte primär den rätoromanischen Zeitungen kostenlos zur Verfügung stellen.

In den Grundzügen soll die Stiftung also wie eine - notabene kostenlose - Nachrichtenagentur funktionieren und einen eigenen Chefredaktor erhalten, wie Generalsekretär Martin Gabriel von der romanischen Sprachenorganisation Lia Rumantscha gegenüber «suedostschweiz.ch» erklärt. Geregelt werde das ganze über Leistungsvereinbarungen.

Die FMR soll aber nicht nur die Presse fördern, sondern die gesamte rätoromanische Medienlandschaft. Diese besteht zurzeit aus drei Zeitungen, darunter als einzige Tageszeitung die «La Quotidiana», und dem Rätoromanischen Radio und Fernsehen RTR, das zur SRG gehört.

Romanen lieben die Zeitung

Angedacht ist zudem eine Zusammenarbeit der Fundaziun Medias Rumantschas mit RTR. Die Ausgestaltung ist aber noch unklar, wie Gabriel weiter sagt. Im Extremfall wird die FMR gar in den rätoromanischen Staatssender integriert. Dazu wollte sich der Generalsekretär aber nicht weiter äussern. Klar sei jedoch, dass mit dem neuen Konzept eine Qualitätssteigerung stattfinden soll.

Ursprünglich wurden auch digitale Ideen für die romanische Medienlandschaft diskutiert. «Wir haben aber festgestellt, dass in der Rumantschia die Zeitung verwurzelt ist», so Gabriel.

Mehr Geld von Bund und Kanton

Die FMR tritt die Nachfolge der bestehenden rätoromanischen Nachrichtenagentur Agentura da Novitads Rumantscha (ANR) an und wird ebenfalls mit Geldern von Bund und dem Kanton Graubünden finanziert. Da die Fundaziun Medias Rumantschas laut Konzept aber «neue und weitere Aufgaben» übernimmt, soll sie auch mehr Geld erhalten.

Während die ANR aktuell 1,2 Millionen Franken im Jahr erhält, sollen es bei der FMR 2,15 Millionen Franken sein. Unternehmerisch und redaktionell bleibt die FMR unabhängig.

Das Konzept wurde unter der Federführung der rätoromanischen Sprachorganisation Lia Rumantscha erarbeitet und wird von allen rätoromanischen Medien getragen. Konkret haben es fünf Journalisten an zwei Tagen ausgearbeitet, wie Gabriel sagt. Es soll nun weiter ausgearbeitet werden. Im Idealfall könnte die FMR die Textproduktion im September 2019 aufnehmen. (sda/koa)

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