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Drei Palästinenser bei Protesten an israelischer Grenze getötet

Bei neuen Protesten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel sind nach palästinensischen Angaben drei Palästinenser getötet worden. 376 weitere Menschen wurden demnach bei den Protesten verletzt, davon sieben schwer.

Agentur
sda
05.10.18 - 21:31 Uhr
Politik
Protestierende Palästinenser fliehen vor den Tränengaswolken, die Israels Streitkräfte an der Grenze zum Gazastreifen einsetzten.
Protestierende Palästinenser fliehen vor den Tränengaswolken, die Israels Streitkräfte an der Grenze zum Gazastreifen einsetzten.
Keystone/AP/Khalil Hamra

Bei den Opfern handele es sich um einen 14-jährigen Jungen und einen 24-Jährigen, erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Freitag. Beide seien bei Protesten östlich von Gaza von israelischen Kugeln in die Brust getroffen worden. Das dritte Opfer sei an Kopfverletzungen gestorben.

Nach israelischen Militärangaben demonstrierten rund 20'000 Palästinenser entlang der Grenze des Gazastreifens. Dabei seien Granaten, Sprengsätze und Steine in Richtung israelischer Grenzsoldaten geworfen worden. Als Reaktion habe die israelische Armee mit scharfer Munition geschossen, die Luftwaffe habe zwei Angriff im Gazastreifen geflogen.

Seit Ende März gibt es an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel regelmässig freitags Zusammenstösse zwischen Palästinensern und der israelischen Armee. Mindestens 197 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden seitdem getötet.

Die Demonstranten fordern die Aufhebung der von Israel vor mehr als zehn Jahren verhängten Blockade des Gazastreifens und die Rückkehr von Palästinensern auf ihr Land, das sie bei der Gründung des Staates Israel 1948 aufgrund von Vertreibung oder Flucht verliessen.

Israel rechtfertigt die Abriegelung des dicht besiedelten Palästinensergebiets zu Lande, zu Wasser und in der Luft mit der Notwendigkeit, die im Gazastreifen regierende radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas in Schach zu halten. Es wirft der Hamas vor, die Proteste zu inszenieren und als Vorwand für Angriffe zu nutzen.

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