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Multimillionär soll hinter Ermordung von Journalisten Kuciak stehen

Ein Multimillionär könnte einem Medienbericht zufolge den Mord am slowakischen Investigativ-Journalisten Jan Kuciak in Auftrag gegeben haben. Einer der inhaftierten Verdächtigen habe den Unternehmer Marian Kocner als Auftraggeber bezeichnet.

Agentur
sda
04.10.18 - 03:42 Uhr
Politik
Der slowakische Investigativ-Journalist Jan Kucia und seine Verlobte wurden im Februar zu Hause erschossen. (Archivbild)
Der slowakische Investigativ-Journalist Jan Kucia und seine Verlobte wurden im Februar zu Hause erschossen. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/BUNDAS ENGLER

Dies berichtete die Zeitung «Dennik N» am Mittwochabend. Kocner ist derzeit wegen eines anderen Falls inhaftiert. Kuciak hatte vor seinem Tod die geschäftlichen Aktivitäten des 55-Jährigen unter die Lupe genommen.

Ein Staatsanwalt hatte am Montag eine von vier Inhaftierten als mutmassliche Auftraggeberin bezeichnet. Allerdings hatte die 44-Jährige keinerlei Konflikte mit dem Investigativ-Journalisten. Dagegen hatte sie hohe Schulden. Ausserdem arbeitete sie Medienberichten zufolge als Übersetzerin für den Unternehmer Kocner.

Laut «Dennik N» sagte die Frau einem ebenfalls inhaftierten Verdächtigen, dass Kocner den Mord an Kuciak in Auftrag gegeben habe. Der Verdächtige habe sich gegenüber Ermittlern entsprechend geäussert. Dieser soll als Mittelsmann zwischen der Inhaftierten, dem mutmasslichen Mörder und dessen mutmasslichem Fahrer gedient haben. Alle vier wurden vergangene Woche festgenommen und befinden sich in Untersuchungshaft.

Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren im Februar zu Hause in ihrem Dorf Velka Maca, 65 Kilometer östlich von Bratislava, erschossen worden. Der Reporter hatte zu Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und der slowakischen Regierung recherchiert, sein unvollendeter Artikel wurde nach seinem Tod veröffentlicht.

Der Mord an dem 27-jährigen Journalisten löste Massendemonstrationen gegen die Regierung aus und führte schliesslich zum Rücktritt von Ministerpräsident Robert Fico.

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