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Alpen-Initiative: San Vittore ist nicht genug

Am Freitag, 28. September, wird das Schwerverkehrszentrum San Vittore bei Roveredo offiziell eröffnet. Die Alpen-Initiative begrüsst die Eröffnung, fordert aber mehr.

Südostschweiz
28.09.18 - 09:46 Uhr
Politik
San Vittore
Am Freitag wird das Schwerverkehrszentrum San Vittore eröffnet.
ANNALISA DE VECCHI

«Wir begrüssen die Eröffnung des Kontrollzentrums San Vittore. Dieses leistet einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit auf unseren Autobahnen», lässt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, am Freitag in einer Mitteilung verlauten.

Schwerverkehrskontrollen würden einen wichtigen Bestandteil der Schweizer Verlagerungspolitik darstellen und für gleich lange Spiesse bei Schiene und Strasse sorgen, heisst es weiter. Erfahrungen des Schwerverkehrszentrums Risphausen bei Erstfeld (UR) würden zeigen, dass rund ein Drittel der dort kontrollierten Fahrzeuge Mängel aufweisen.

Mehr Zentren gefordert

Die Alpen-Initiative äusserst ihr Bedenken darüber, dass das Kontrollkonzept des Bundes von 2003 «bisher nur lückenhaft umgesetzt wurde». Während mit San Vittore nun das erste Schwerverkehrszentrum südlich der Alpen eröffnet wird, würden über die Gotthard-Route immer noch fünfmal so viele Lastwagen in Richtung Norden rollen wie über die San-Bernardino-Route – und zwar ohne Kontrolle. «Mit dem geplanten Kontrollzentrum an der A2 in der Leventina muss es nun endlich vorwärtsgehen», fordert die Tessiner Nationalrätin Marina Carobbio, Vize-Präsidentin der Alpen-Initiative. Auch am Simplonpass besteht laut Mitteilung dringender Handlungsbedarf. Die Passstrasse wird jedes Jahr von rund 10'000 Gefahrguttransportern befahren.
 
Wie die anderen Kontrollzentren wird auch das Zentrum San Vittore von der Kantonspolizei im Auftrag des Bundes geführt. Bisher wurden die Kontrollzahlen der verschiedenen Zentren nicht systematisch veröffentlicht. «Noch immer warten wir auf die vom Bund ab 2018 versprochene gesamtschweizerische Auswertung der Kontrollen. Es ist an der Zeit, dass der Bund diese Zahlen endlich publiziert», so Jon Pult.

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