26 Millionen für ein Mammutprojekt einstimmig angenommen
Der Grosse Landrat macht den Weg frei für ein schöneres Davos und versteigt sich beim Velo-Gegenverkehr.
Der Grosse Landrat macht den Weg frei für ein schöneres Davos und versteigt sich beim Velo-Gegenverkehr.

Dem Zentrum von Davos Platz soll eine umfassende Attraktivitätssteigerung verpasst werden. Diese Meinung vertritt der Davoser Grosse Landrat. Er genehmigte an seiner gestrigen Sitzung einstimmig die Vorlage «Neues Ortszentrum Arkaden». Dies ohne längere Diskussionen und Einwände.
Am 25. November gelangt das Geschäft zur Volksabstimmung. Es sei eines der wichtigsten für die Gemeinde, hielt der Davoser Landammann Tarzisius Caviezel (FDP) in seinen Ausführungen fest. Darin betonte er aufgrund der sechs mit der Vorlage verbundenen Bauprojekte, dass die Einheit der Materie gegeben sei. Der Grosse Landrat Christian Stricker (parteilos) bezeichnete in seiner Funktion als Präsident der Geschäftsprüfungskommission die Finanzierung als «verkraftbar». Es gebe Stärken und Schwächen, wie es ein solches Grossprojekt eben mit sich bringe, meinte Stricker zum Vorhaben allgemein gehalten.
Parkhaus und Begegnungszone
Im Mittelpunkt des Projekts steht das als Parkplatz genutzte Arkadenareal. Dieses soll wieder seiner ursprünglichen Funktion als Begegnungszone zugeführt werden. Die Autos würden in einer Tiefgarage beim Arkadenplatz verschwinden. Den Weg dazu macht ein Neubauprojekt der Graubündner Kantonalbank frei. Dieses ermöglicht es der Gemeinde, rund 100 Autoabstellplätze zu übernehmen. Der Preis dafür beläuft sich auf 5,23 Millionen Franken. Die Kosten für die Gestaltung des Arkadenplatzes betragen 2,16 Millionen Franken.
Auf dem Areal ist zudem ein Kino/Kulturraum geplant. Weil sich unter dem Arkadenareal eine Turnhalle befindet, deren Dach sowieso saniert werden muss, sind weitere Bauvorhaben mit der Vorlage verzahnt. Dazu zählt insbesondere der Neubau einer Dreifachturnhalle für 12,3 Millionen.
Die Gesamtinvestition für das Projekt «Neues Ortszentrum Arkaden» beträgt rund 25,99 Millionen Franken. Davon entfallen 20,27 Millionen auf sogenannte nicht gebundene Kosten, über die der Davoser Souverän zu entscheiden hat. Realisiert werden sollen alle Bauten von 2019 bis 2021.
Freie Velofahrt 2019 gefährdet
Der Grosse Landrat hätte am Donnerstag der definitiven und ganzjährigen Einführung des Velo-Beidrichtungsverkehrs zustimmen sollen, der im April als Versuch gestartet worden war. Die FDP-Fraktion stemmte sich allerdings mit einem Antrag dagegen. Dieser mündete darin, dass die Testphase über den Winter bis 25. April 2019 fortgeführt wird.
Alle Erklärungen des für die Vorlage zuständigen Davoser Statthalters Stefan Walser (SP) nützten nichts. Selbst die Ausführungen eines Spezialisten der Bündner Kantonspolizei stiessen im bürgerlichen Lager nicht auf Gehör.
Um den Velo-Gegenverkehr ab dem 25. April 2019 fortsetzen zu können, ist nun ein erneutes Genehmigungsprozedere nötig. Sollten nicht sämtliche Fristen eingehalten werden können, wäre die Weiterführung des Velo-Beidrichtungsverkehrs gefährdet.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos