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Sonder- und Privatschulen gibt es in Graubünden nur wenige

Privatschulen auf Primarstufe spielen im Kanton Graubünden fast keine Rolle, im Gegensatz zu Genf, wo 22 Prozent der Primarschulen privat und unsubventioniert sind. Auch in anderen Bildungsbereichen liegt Graubünden unter dem Schweizer Durchschnitt.

Agentur
sda
24.09.18 - 14:53 Uhr
Politik
Lyceum Alpinum Zuoz
Privatschulen spielen in Graubünden erst ab der Mittel- und Oberstufe - wie dem Lyceum Alpinum in Zuoz - eine Rolle.

Der Kanton Graubünden weist schweizweit eine unterdurchschnittliche Zahl Sonderschulen und fast keine privaten Primarschulen auf. Wenn's um Ausbildung geht, zeigen sich auch sonst auffällige Differenzen zwischen den Schweizer Landesgegenden, wie eine neue Broschüre des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt.

So weist Genf einen ausserordentlich hohen Anteil an Sonderschulen auf: Fast 20 Prozent der obligatorischen Schulen sind Schulen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Das erklärt sich wohl zum Teil aus dem hohen Ausländeranteil im Kanton.

Unterschiedliche Klassengrössen

Auch das Tessin und der Jura haben eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Sonderschulen. Das muss nicht unbedingt heissen, dass diese Kantone einen anormal hohen Anteil an besonders förderungsbedürftigen Schülern hätten. Denn in Genf, dem Tessin und dem Jura seien die Sonderschulen deutlich kleiner als in anderen Kantonen – häufig mit weniger als 20 Schülern, schreibt das BFS; das dürfte die Statistik etwas verfälschen.

In sieben Kantonen liegt der Anteil der Sonderschulen an der obligatorischen Schulen unter drei Prozent: Basel-Stadt, Wallis, Uri, Nidwalden, Thurgau und Graubünden; das nationale Mittel beträgt 4,5 Prozent. Gar keine Sonderschule ist in Appenzell Innerrhoden zu finden: Schüler mit besonderen Bedürfnissen gehen in die benachbarten Kantone Ausserrhoden und St. Gallen.

Privatschulen in reichen Kantonen

88 Prozent der Schweizer Schulen sind öffentlich. Dazu wird rund ein Drittel der Privatschulen subventioniert. Auch bei der Verteilung der Privatschulen zeigen sich starke kantonale Unterschiede. Von den 1291 erhobenen Privatschulen verteilten sich die Hälfte auf die Kantone Zürich, Waadt, Basel-Stadt, Schwyz, Genf und Zug. Diese sechs gehören zu den acht Kantonen mit der höchsten Kaufkraft pro Einwohner.

Auf der Primarstufe spielen private, subventionierte Schulen – ausser bei Sonderschulen – kaum eine Rolle. Wohl aber die unsubventionierten Privatschulen: Da variiert der Anteil zwischen einem Prozent in Graubünden und 22 Prozent in Genf. Auf Sekundarstufe II sind die Differenzen noch grösser: Im Kanton Waadt sind fast die Hälfte der Sek II-Schulen privat und unsubventioniert, während es in Uri, Nidwalden und den beiden Appenzell auf dieser Stufe nur öffentliche Schulen gibt.

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