×

Südafrikas Präsident Ramaphosa kündigt Konjunkturprogramm an

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hat ein Massnahmenpaket zur Ankurbelung der Konjunktur angekündigt. Der am Freitag vorgestellte Plan zielt darauf, mehr Investoren ins Land zu locken und den Tourismus auszubauen.

Agentur
sda
21.09.18 - 21:49 Uhr
Politik
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa will mehr Investoren ins Land  locken und den Tourismus ausbauen.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa will mehr Investoren ins Land locken und den Tourismus ausbauen.
KEYSTONE/EPA GCIS SIYABULELA DUDA/SIYABULELA DUDA / GCIS / HANDOUT

Südafrika befindet sich in einer Rezession, die Arbeitslosigkeit beträgt mehr als 27 Prozent.

«Der Tourismus ist ein wunderbarer Jobmotor», sagte Ramaphosa bei der Vorstellung seiner Pläne in der Hauptstadt Pretoria. Er kündigte an, Visaverfahren zu erleichtern, um den Handel zu erleichtern sowie mehr Touristen und qualifizierte Arbeitnehmer ins Land zu holen. Die Liste der Länder, deren Bürger ein Visum für Südafrika brauchen, soll überarbeitet werden. Im kriselnden staatlichen Gesundheitssektor sollen 2200 neue Stellen geschaffen werden.

Ausserdem sollen «schwarze Landwirte» unterstützt werden, kündigte Ramaphosa an. Mit einem neuen Fonds sollen Unternehmen in Townships und ländlichen Regionen gefördert werden, auch Gründer sollen dort mehr Unterstützung erfahren. Die Massnahmen sollen nicht durch zusätzliche Ausgaben finanziert werden, sondern durch Umschichtungen im Staatshaushalt.

Ausbau von Infrastruktur

Allerdings gilt dies nicht für einen neuen Infrastruktur-Fonds im Umfang von umgerechnet 27 Milliarden Franken. Damit soll der Ausbau von Strassen, Staudämmen und Schulen finanziert werden - es gehe um «Projekte mit dem Potenzial, in grossem Umfang Stellen zu schaffen», sagte der südafrikanische Präsident.

Ramaphosa, der nach dem erzwungenen Rücktritt von Jacob Zuma im Februar an die Staatsspitze kam, hatte die Ankurbelung der Wirtschaft zu seiner Hauptaufgabe erklärt. Bislang blieb der Erfolg aus: Südafrika fiel in diesem Jahr bereits das zweite Jahr in Folge in eine Rezession.

Die Opposition äusserte sich skeptisch zu den neuen Plänen: Die Demokratische Allianz (DA) erklärte, da es sich lediglich um eine Umschichtung von Geldern handle, werde der Erfolg des Konjunkturprogramms begrenzt sein.

Hinzu kämen die «unüberlegten» wirtschaftspolitischen Vorschläge der Regierung, erklärte die DA mit Blick auf Ramaphosas Plan, weisse Farmer zugunsten der schwarzen Bevölkerung ersatzlos zu enteignen. Die radikale Partei Kämpfer für die wirtschaftliche Freiheit (EFF) kritisierte, die Pläne würden «eine Wirtschaft retten, die auf der Wahrung der weissen Interessenmonopole basiert».

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR