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Fake-Rechnung wurde nicht immer als solche erkannt

Mit einer Fake-Rechnung haben die Grünen im Davoser Abstimmungskampf gegen die Sicherheitskosten des WEF für Aufsehen gesorgt. Nicht in allen Haushalten wurde die Fake-Rechnung allerdings als solche erkannt. Wieso die Aktion trotzdem ein Erfolg war, hat der Sekretär der Grünen Davos, Rolf Marugg, gegenüber Radio Südostschweiz erklärt.

Südostschweiz
19.09.18 - 12:15 Uhr
Politik
Rolf Marugg Landratspraesident Davos
Rolf Marugg ist mit der Fake-Rechnung-Aktion bezüglich WEF-Sicherheitskosten zufrieden.
BÉLA ZIER

Egal ob farbige Plakate oder auffällige Flyer: Für Polit-Werbung lässt man sich Vieles einfallen. So auch bei der kommunalen Abstimmung über die Erhöhung der WEF-Sicherheitskosten in Davos. Rolf Marugg, Sekretär der Grünen Davos, hat gegenüber Radio Südostschweiz gesagt, wie es zur speziellen Aktion gekommen ist: «Wir haben uns überlegt, dass es bei dieser Abstimmung ja um Steuergelder geht. Deshalb haben wir uns gedacht, dass wir den Stimmbürgern auch einmal eine Rechnung präsentieren könnten.»

Gesagt, getan: Kurz darauf fand sich in jedem Davoser Briefkasten eine Rechnung mit Einzahlungsschein. Dass diese Rechnung aber nur als Werbemittel gedacht war, haben nicht ganz alle verstanden. Gewisse Leute haben den Rechnungsbetrag zu Gunsten der Grünen Davos einbezahlt. Es habe aber bisher nur wenige irrtümliche Überweisungen gegeben, hält Marugg fest. Er rechnet aber damit, dass vielleicht noch einige Einzahlungen kommen werden. «Die meisten Leute zahlen die Rechnungen ja nicht sofort», so Marugg. Die irrtümlich überwiesenen Gelder würden aber sofort wieder zurückbezahlt.

Einige Einzahlungen dürften wohl auch noch aufgrund einer Aktion der SVP Davos eingehen. Diese hat sich nämlich aus dieser Aktion einen Spass gemacht. So schreibt der Davoser Landrat Kevin Dieth auf Facebook:

 

 

Gegen Täuschung in Davos! Es funktioniert nur wenn man am Postschalter einzahlen geht. Einfach 0.05 Fr. eintragen....

Gepostet von Kevin Dieth am Montag, 10. September 2018

Marugg nimmt diese Aufforderung allerdings nicht so ernst: «Es ist gut, wenn die Leute wieder einmal an den Postschalter gehen um Einzahlungen zu machen, da diese zunehmend von Schliessungen betroffen sind.» Deshalb finde er diese Aktion nicht so tragisch. «Auch wenn dieser Aufruf am Schluss einen negativen Saldo zur Folge hat, kann ich die Aktion nicht wirklich ernstnehmen», erklärt Marugg weiter.

Mit der Fake-Rechnung-Aktion ist Marugg trotz Kritik zufrieden. Man habe das Ziel erreicht, dass über das Thema geredet werde und am kommenden Sonntag würden dadurch mehr Leute abstimmen gehen.

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