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Die SBB haben das Konzernergebnis im ersten Halbjahr stark verbessert

Die SBB sind im ersten Halbjahr gut unterwegs gewesen. Das Konzernergebnis stieg im Vorjahresvergleich um 91,8 Prozent auf 292 Millionen Franken. Auch SBB Cargo hat nach Verlusten wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Agentur
sda
13.09.18 - 12:49 Uhr
Politik
Die SBB sind im ersten Halbjahr gut unterwegs gewesen und haben das Konzernergebnis massiv verbessert. (Archivbild)
Die SBB sind im ersten Halbjahr gut unterwegs gewesen und haben das Konzernergebnis massiv verbessert. (Archivbild)
KEYSTONE/MARCEL BIERI

Das gute Konzernergebnis wird auf höhere Erträge sowie auf das Effizienzprogramm «RailFit20/30» zurückgeführt, wie die SBB am Donnerstag mitteilten. Der Schuldendeckungsgrad habe sich auf 5,57 gegenüber 6,75 in der Vorjahresperiode verbessert, unter anderem auch wegen verspäteter Rollmaterialbeschaffungen.

SBB Cargo sei im Gegensatz zum Vorjahresverlust von 25 Millionen Franken mit einem Ergebnis von 3,4 Millionen Franken wieder in den schwarzen Zahlen. Dies sei vor allem auf einen verbesserten Umsatz im System-Wagenladungsverkehr sowie im Ganzzugsverkehr zurückzuführen. Zudem hätten die Sanierungs- und Performancemassnahmen Wirkung gezeigt.

Das zweite Halbjahr werde herausfordernd, weil die Marktsituation erfahrungsgemäss in der zweiten Jahreshälfte schwieriger sei und aufgrund einmaliger Zusatzaufwände für die Umstellung auf das neue Planungssystem «Caros». Ab 2019 verliere SBB Cargo bis zu zehn Millionen Franken pro Jahr wegen wegfallender Abgeltungen für den allgemeinen Schienengüterverkehr.

Ziel sei es, bis 2020 die schwarze Null zu erreichen, bis 2023 wieder nachhaltig wettbewerbsfähig zu sein und die anstehenden Reinvestitionen aus eigener Kraft tätigen zu können. SBB Cargo wolle Partner gewinnen. Aktuell würden die Vorbereitungen laufen, danach starte der Prozess für den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung, heisst es weiter.

Immer mehr Billette auf digitalen Kanälen

Das Halbjahresergebnis im Personenverkehr stieg um 92,7 Prozent auf 115 Millionen Franken, wie die SBB weiter schreiben. Beim Verkauf von Billetten sei die Selbstbedienungsquote von 84,4 auf 87,4 Prozent gestiegen. 38,1 Prozent aller Billette seien via digitale Kanäle abgesetzt worden, was einer Zunahme um 17,5 Prozent entspreche. Die Anzahl der am Automat gekauften Tickets sei um sieben Prozent auf 46 Prozent gesunken, die Quote der am Schalter verkauften um 18 Prozent auf noch zwölf Prozent.

Das Halbjahresergebnis im Bereich Immobilien wurde um 5,0 Prozent auf 248 Millionen Franken gesteigert. SBB Infrastruktur verzeichnete ein Ergebnis von 63,8 Millionen Franken gegenüber 15 Millionen Franken im Vorjahr.

Im ersten Halbjahr wurden laut SBB täglich 1,25 Millionen Passagiere befördert. In der Vorjahresperiode waren es 1,24 Millionen gewesen. Die Anzahl der Generalabonnemente sei im Vorjahresvergleich um 2,5 Prozent gestiegen, jene der Halbtaxabonnemente um 4,8 Prozent. Mehr als drei Millionen Reisende hätten ein Halbtax- oder ein Generalabonnement.

Laut SBB sollen auch die Kunden vom guten Ergebnis profitieren: So offeriere die SBB im zweiten Halbjahr zusätzliche Sparbillette mit bis zu 70 Prozent Rabatt gegenüber dem Normaltarif im Wert von 30 Millionen Franken. Seit Anfang Jahr sei der durchschnittliche Absatz von Sparbilletten um das Vierfache gestiegen. An Spitzentagen würden mittlerweile über 20'000 solcher Karten verkauft.

SBB-Toiletten sollen besser riechen

Die SBB wollen im zweiten Halbjahr auch die Kunden-Services weiter verbessern. So sollen bis Ende Jahr alle Zugtoiletten mit Desinfektions- und Duftsprays ausgestattet werden, wie es weiter heisst. Bis Ende Jahr sollen zudem zusätzlich 4,5 Millionen Franken in die Sauberkeit der Züge investiert werden.

Um die Wartezeiten für die Kunden zu reduzieren, wollen die SBB in Spitzenzeiten am Schalter und im Contact Center Brig mehr Mitarbeitende einsetzen. In der Bahngastronomie sollen ab dem 14. September die Preise für Mineralwasser und Süssgetränke gesenkt werden. Beim Gutscheinheft im Wert von 120 Franken für sämtliche 480'000 GA-Kunden war die Buchungsgebühr von zehn Franken im internationalen Personenverkehr kritisiert worden. Die SBB haben sich nun entschieden, auf die Bearbeitungsgebühr künftig grundsätzlich zu verzichten.

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