×

Viel Ärger und ein wenig Verständnis für Fake-Rechnung-Propaganda

Die Rechnung der Gruppierung «Davos, wie weiter?», die im Abstimmungskampf gegen die Sicherheitskosten des WEF Stimmung machen soll, sorgt für Ärger. Vor allem die SVP Davos findet das Schreiben daneben und gibt «Tipps», wie man dagegen vorgehen könnte.

Südostschweiz
12.09.18 - 04:30 Uhr
Politik

Die Davoser SVP ärgert sich über die «polemische Milchbüchlein-Rechnung» der Gruppierung «Davos, wie weiter?», die damit gegen die WEF-Sicherheitskosten Abstimmungskampf betreibt. Und sie macht ihrem Ärger auf Facebook Luft, wo sowohl die Partei selbst, als auch mehrere ihrer Vertreter Posts mit Warnungen veröffentlicht haben.

Besonders gross ist der Ärger beim Ortspartei-Präsidenten Kevien Dieth, der innert Kürze gleich drei Posts abgesetzt hat. Im ersten wendet er sich direkt an den Absender der Rechnung, Rolf Marugg:

Dann wendet er sich an die Davoser Bevölkerung, mit einem Tipp, der letztlich auf die Rechnung der Absender der Rechnung gehen soll:

Und schliesslich präzisiert er seinen «Tipp» noch:

Neben Dieth postete auch die Davoser SVP-Grossrätin Valérie Favre Accola ein Foto der Rechnung mit der Warnung, diese stamme nicht von der Gemeinde Davos und müsse nicht bezahlt werden.

Unter diesen Posts haben sich zum Teil zahlreiche Kommentare angesammelt, deren Grundtenor recht einheitlich ist und wenig Verständnis für die Anliegen von «Davos, wie weiter?» erkennen lassen.

Vereinzelt gibt es auch Stimmen, die den Ärger über das Weltwirtschaftsforum teilen und Verständnis für die Aktion der Gruppierung zeigen. Oder die Rechnung zumindest mit einem Augenzwinkern als kreativen Versuch der Stimmungsmache einschätzen.

Inzwischen hat die Gemeinde Davos auf ihrer Webseite einen Hinweis publiziert.

Darauf haben wiederum die Grünen Davos mit eigenen Posts reagiert. Und hier sehen die Meinungen in den Kommentaren entsprechend anders, sprich gegenteilig zu jenen bei der SVP aus.

Und dann gibt es auch jene Stimmen, die zwar die Kritik am WEF und den steigenden Sicherheitskosten teilen, das Vorgehen von «Davos, wie weiter?» aber zumindest heikel finden. Wie die Diskussion unterhalb des Posts zeigt, haben die Gegner der Vorlage nicht unbedingt mit so heftigen Reaktionen gerechnet.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

"Davos, wie weiter" zeigte eigentlich bloss vor der Abstimmung, was nach der Abstimmung passieren könnte-würde-täte bei einem Abstimmungs-JA.
SVP-Valerie Favre Accola schreibt: "ähnliche Rechnungen zum Beispiel von Pseudo-Handels- oder Branchenregister-Firmen werden beim Kassensturz als BETRÜGERISCH klassifiziert...", während es gemäss meinem Gedächtnis ebendieser Beobachter war, der einen Fall brachte, wo ein Bürger einem Amt eine Rechnung in Fünfräpplern bezahlte, wofür er verurteilt oder zumindest gebüsst wurde. Die juristische Begründung weiss ich nicht mehr, aber wie wärs mit "Missbrauch einer Geldtransferinstitution" (analog "Missbrauch einer Telekommunikationsanlage)?
Jedenfalls was SVP-Kevin Dieth "auf allen Kanälen" forciert verbreitet, dürfte zumindest übler Geschmack sein, Aufruf zum ......
Bei so einem "Klima" in Davos... Gesundheitsferien???
Davos sollte froh sein für alle, die (Davos, wie) weiterdenken.

Mehr zu Politik MEHR