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Malojastrasse bleibt noch lange ein Diskussionsthema

Die Sicherung der Malojastrasse entlang des Silsersees wird noch länger auf sich warten lassen. Das Projekt wird zwar weiterbearbeitet, der Kanton rechnet aber mit einem langwierigen Prozess, bis eine konsensfähige Lösung auf dem Tisch liegt.

Südostschweiz
04.09.18 - 13:07 Uhr
Politik

Lawinen im Winter und Steinschläge im Sommer - die Malojastrasse entlang des Silsersees ist der Natur praktisch schutzlos ausgesetzt. Insbesondere auf der rund 3,5 Kilometer langen Strecke zwischen Plaun da Lej und Sils Föglias gab es deswegen in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Sperrungen. Nun hat der Kanton Graubünden einen dreistufigen Plan vorgestellt, wie die Situation dort zu handhaben sei.

  • 1. Betrieb der Malojastrasse: Der Betrieb wird sichergestellt. Dies betrifft namentlich den Winterdienst. Es wird ausserdem abgeklärt, ob es bei der Verwendung neuer Technologien – zum Beispiel der Einsatz von Sprengmasten – möglich ist, die Sperrzeiten zu reduzieren.
  • 2. Ausbau des bestehenden Strassenabschnitts zwischen Silvaplana und Sils (inklusive zwei Radstreifen) sowie der bestehenden Malojakehren (Kulm bis Val da Pila): Der Ausbau wird umgesetzt.
  • 3. Projekt zum Schutz vor Naturgefahren auf dem Abschnitt Sils Föglias bis Plaun da Lej: Das Projekt wird weiterbearbeitet. Dafür wird eine gleichberechtigt zusammengesetzte Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus der betroffenen Region, Umweltschutzorganisationen und kantonalen Fachstellen, eingesetzt. Die Arbeitsgruppe wird vom Tiefbauamt Graubünden geleitet. Ziel ist, Eckpunkte für eine für alle Interessengruppen befriedigende, tragfähige Lösung für diesen Strassenabschnitt hervorzubringen. Die Ausfertigung eines konsensfähigen Projekts wird einige Zeit in Anspruch nehmen. 

Im Mai 2016 hatte das Bündner Baudepartement ein Projekt für strassenbauliche Massnahmen zur Erhöhung der Wintersicherheit auf besagtem Strassenabschnitt vorgelegt. Das Projekt stellte sich aber aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes als nicht realisierbar heraus, wie es in der Mitteilung des Kantons heisst.

Deshalb hat der Kanton zusammen mit rund 35 interessierten Parteien die oben genannten Prioritäten ausgearbeitet.

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