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Um was geht es bei der Volksinitiative für Ernährungssouveränität?

Am 23. September 2018 stimmt die Schweiz über die Volksinitiative «Für Ernährungssouveränität. Die Landwirtschaft betrifft uns alle» ab. Wir erklären Euch, was die Initiative zum Ziel hat und was sich konkret verändern würde.

Südostschweiz
27.08.18 - 04:30 Uhr
Politik
ERNAHRUNGSSOUVERANITAT.CH

Ernährungssouveränität bedeutet, dass jedes Land seine Ernährungs- und Landwirtschaftspolitik selbst bestimmen darf, ohne anderen Ländern zu schaden. Das Ziel der Initiative ist es, die einheimische Landwirtschaft in der Schweiz zu stärken. Sie soll nachhaltig, vielfältig und gentechfrei sein.

Wird die Initiative angenommen, muss der Bund unter anderem die Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft anpassen (zum Beispiel den Lohn oder die Anzahl Ferientage) und für importierte Produkte dieselben ökologischen und sozialen Vorschriften geltend machen, wie es sie in der Schweiz gibt. Die Initiative fordert zudem, dass Gentechnik in der Schweiz definitiv verboten wird.

Argumente der Befürworter

In den letzten Jahrzehnten wurden viele Bauernhöfe geschlossen und Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gingen verloren. Die Befürworter gehen davon aus, dass die Initiative die Landwirtschaft sowie die Stellung der Bäuerinnen und Bauern wieder stärken könnte. Zudem leiste die Initiative einen Beitrag zu einer weltweit sozialen und ökologischen Landwirtschaft.

Argumente der Gegner

Die Gegner befürchten, die Initiative könnte die erzielten Fortschritte der letzten Jahre rückgängig machen, gar die Landwirtschaftspolitik in die 90er-Jahre zurückversetzen. Die Initiative führe zudem zu höheren Kosten für den Staat und höheren Lebensmittelpreisen. Sie schade somit auch den Konsumenten. Ähnlich wie bei der Fair-Food-Initiative gibt es auch hier Bedenken über bereits bestehende internationale Verträge, die bei einer Annahme gefährdet werden könnten.

Nationalrat, Ständerat und Bundesrat lehnen die Volksinitiative für Ernährungssouveränität ab.

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