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Für unsere Regionalspitäler könnte es bald ungemütlich werden

Regierungsrat Christian Rathgeb hat seine Spital-Tour durch Graubünden abgeschlossen. Die Herausforderungen für die regionale Gesundheitsversorgung sind gross: Personalmangel und eine Bundesforderung stehen im Vordergrund.

Südostschweiz
27.08.18 - 10:25 Uhr
Politik
Center da sandà Val Müstair
Besuch von Ignazio Cassis und Christian Rathgeb im Center da sandà Val Müstair am 7.7.2018. Theodor von Fellenberg, Christian Rathgeb und Ignazio Cassis (von links).
ROLF CANAL/ARCHIV

Wenn ein Politiker in einem Jahr unzählige Male ins Spital muss, könnte das durchaus Grund zur Sorge sein. Und Sorgen macht sich der Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb durchaus. Allerdings nicht wegen seiner eigenen Gesundheit, sondern wegen jener der Spitäler, die er besucht hat, wie es in einer Mitteilung des Kantons am Montag heisst.

Auf seiner Tour durch alle Bündner Regionalspitäler habe Rathgeb vor allem feststellen müssen, dass die Herausforderungen der dezentralen Gesundheitsversorgung sehr gross seien, heisst es weiter. So sei zunehmend schwierig, die benötigten Ärzte und Pflegepersonal zu finden. Insbesondere die fortschreitende Spezialisierung in der Ausbildung macht es schwierig, das für die Arbeit in den Regionen erforderliche fundierte breite Wissen in der Ärzteschaft zu finden.

Mindestfallzahlen bedrohen Regionalspitäler

Ein weiteres Damoklesschwert, welches über vielen Regionalspitälern schwebt, ist die Einführung von Mindestfallzahlen, die der Bund einführen und demnächst in die Vernehmlassung schicken will. Die Erreichung von Mindestfallzahlen soll künftig Voraussetzung für die Erteilung von Leistungsaufträgen an die Spitäler sein.

Würden Mindestfallzahlen beispielsweise für Geburten eingeführt, könnten diese entsprechend in den meisten Regionalspitälern des Kantons Graubünden nicht mehr angeboten werden. Letztlich wäre die medizinische Grund- und Notfallversorgung der Bevölkerung des Kantons Graubünden bei der einheitlichen Vorgabe von Mindestfallzahlen für medizinische Behandlungen durch den Bund wohl ernsthaft gefährdet, heisst es in der Mitteilung abschliessend.

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