×

Weko wirft Stefan Engler Absprachen im Kartell-Fall vor

Auf wenigen Zeilen im 300-seitigen Bericht erwähnt die Wettbewerbskommission (Weko) einen Fall mutmasslicher Absprachen aus dem Jahr 2007. Womöglich direkt darin verwickelt: der damalige CVP-Regierungsrat Stefan Engler. Dieser dementiert und verweist auf die PUK-Untersuchung.

Südostschweiz
25.08.18 - 09:59 Uhr
Politik
Stefan Engler Bundeshaus Bern Ständerat
CVP-Ständerat Stefan Engler ist im Baukartell-Fall ins Visier der Weko geraten.
OLIVIA ITEM/ARCHIV

Im 300-seitigen Weko-Bericht zum Bündner Baukartell, der diese Woche veröffentlicht wurde, sind es bloss wenige Zeilen - doch die könnten es noch in sich haben: Die Weko bringt den heutigen CVP-Ständerat und damaligen Regierungsrat Stefan Engler konkret in Verbindung mit einer verdächtigen Auftragsvergabe.

Ein Bauunternehmer habe im Jahr 2007 während einer Ausschreibung im Unterengadin den Kontakt mit Engler gesucht, zitiert Radio SRF aus dem Bericht. Am Ende habe besagter Unternehmer den Auftrag über rund 1,8 Millionen Franken erhalten, obwohl er nicht der günstigste Anbieter gewesen sei. Ausserdem sei abgesprochen gewesen, dass der unterlegene Anbieter nicht gegen die Vergabe einspreche.

Ein Fall für die PUK

Engler selbst zeigt sich auf Anfrage von SRF überrascht, dass sein Name überhaupt in dem Bericht auftauche: «Es ist als Regierungsrat nichts ungewöhnliches, dass man Briefe, Zuschriften und Interventionen erhält.» Letzteres seien oft Schreiben von Bauunternehmen in Vergabefällen. Diese habe es zwar gegeben, aber er sei nie in irgendwelche Absprachen verwickelt gewesen, betont Engler.

Zum konkreten Fall im Weko-Bericht, wollte Engler nichts sagen. «Dieser Fall wird nun untersucht und man wir sehen, welche Bewandtnisse es damit auf sich hat», sagt Engler im Hinblick auf die angelaufenen Ermittlung der Parlamentarischen Untersuchungskommission in Graubünden. Diese befasst sich unter anderem explizit mit den Verstrickungen und Vorkommnissen innerhalb der kantonalen Verwaltung. (ofi)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR