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Proviande verzichtet wegen Trockenheit auf weitere Fleischimporte

Ende Juni hatte Proviande entschieden, 800 Tonnen Rindfleisch zu importieren. Dann kamen die grosse Trockenheit und der Futtermangel. Die Branchenorganisation verzichtet nun auf die Freigabe von zusätzlichen Importen bis Ende September.

Agentur
sda
10.08.18 - 16:24 Uhr
Politik
Wegen der Trockenheit ist das Futter für die Kühe knapp. Viele Bauern bringen ihre Tiere deshalb vorzeitig zu tieferen Preisen ins Schlachthaus. Proviande stoppt nun die Importe, um den Markt zu entlasten.
Wegen der Trockenheit ist das Futter für die Kühe knapp. Viele Bauern bringen ihre Tiere deshalb vorzeitig zu tieferen Preisen ins Schlachthaus. Proviande stoppt nun die Importe, um den Markt zu entlasten.
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Aus heutiger Sicht stünden die Ende Juni freigegebenen Importe «im Widerspruch zur Marktsituation», räumt Proviande am Freitag in einer Medienmitteilung ein. Der Entscheid hatte den Bauernverband und viele Bauern verärgert, weil dieser auf die Preise für Schlachtvieh drückte.

Der Verwaltungsrat der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft hat deshalb an einer ausserordentlichen Sitzung entschieden, die laufende, normalerweise vier Wochen dauernde Importperiode bis zum 30. September zu verlängern.

Bis dann sollen keine zusätzlichen Importe freigegeben werden. Importeure sind aufgefordert, die bereits bewilligten Importe wenn möglich zu verschieben und so den Markt nicht zusätzlich zu belasten.

Die lange Trockenheit führte dazu, dass die Verarbeitungsbetriebe zuweilen an die Grenzen ihrer Kapazität gerieten, weil die Bauern ihre Tiere vorzeitig ins Schlachthaus brachten und dies wegen des Überangebots zu einem schlechten Preis.

Weil die Tiere wegen der Trockenheit auf der Weide kein frisches Futter mehr finden, haben die Bauern drei Möglichkeiten, auf die anhaltende Dürre zu reagieren: Sie verfüttern bereits jetzt das für den Winter bestimmte Futter, sie kaufen Futter zu, oder sie bringen ihre Tiere frühzeitig auf den Markt, heisst, sie lassen sie schlachten. Viele haben sich in den vergangenen Tagen für letzteres entschieden.

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