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SVP Schmerikon sagt Nationalfeier ab

Der geplante Auftritt von Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter am 1. August in Schmerikon fällt aus. Es gab zu wenig Anmeldungen. Offenbar ist es schwierig, am 1. August eine neue Veranstaltung zu etablieren. Anderswo im Linthgebiet wird am Vortag gefeiert, um mehr Besucher anzulocken.

Christine
Schibschid
26.07.18 - 04:30 Uhr
Politik

Nur rund 50 Anmeldungen gab es bislang, wie Stefan Wäckerlin, der Präsident der SVP Schmerikon, sagt. Daher habe die Ortspartei entscheiden, den geplanten Grossanlass am 1. August in der alten Zementi abzusagen. «Die Zahl der Anmeldungen hätte nicht ausgereicht, um die Kosten zu decken, die durch den Anlass entstanden wären», sagt Wäckerlin. Die Ortspartei bedauere die Absage sehr. Sie habe eine Feier für die gesamte Bevölkerung der Region veranstalten wollen.

SVP geht auf Ursachenforschung

Mit der Absage fällt auch der Auftritt von Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter ins Wasser. «Es tut mir leid für die Organisatoren. Es ist lobenswert, dass sie etwas auf die Beine stellen wollten, weil viele Gemeinden das nicht mehr tun», sagt sie. Sie habe den Eindruck, es sei schwierig, am 1. August einen neuen Anlass zu etablieren. «Feiern, die es seit Jahren gibt, haben es einfacher. Da kommen immer die gleichen Leute, und die Organisatoren wissen, worauf sie sich einstellen müssen.»

Bei der SVP Schmerikon steht die Ursachenanalyse noch am Anfang. «Es ist schwierig zu sagen, warum sich so wenige Leute angemeldet haben. Wir haben verschiedene Feedbacks bekommen», sagt Wäckerlin. «Manche haben gesagt, dass ihnen die Veranstaltung zu lange dauert, anderen war sie zu teuer. Es gab aber auch positive Rückmeldungen.» Für den Anlass war eine Anmeldung erforderlich. Für einen Erwachsenen fielen 26 Franken an. Im Preis wäre unter anderem ein Mittagsbuffet inbegriffen gewesen. Auch SVP-Nationalrat Lukas Reimann sollte sprechen.

«Vielleicht hat der Umstand, dass man sich anmelden musste, eine Rolle gespielt», sagt Wäckerlin. «Viele wollten sich vielleicht noch nicht darauf festlegen, was sie am 1. August machen. Das ist ja auch wetterabhängig.» Die SVP sei allerdings auf die Anmeldungen angewiesen gewesen, um planen zu können, und zum Beispiel Lieferanten zu informieren.

Geld in den Sand gesetzt

Da die Ortspartei bereits mit den Vorbereitungen begonnen, Flugblätter gedruckt und Anzeigen geschaltet hat, geht mit der Absage Geld verloren. «Es handelt sich um mehrere Tausend Franken», sagt Wäckerlin. Die Kosten übernehme ein privater anonymer Spender. Welche Konsequenzen die SVP Schmerikon aus der Absage zieht, ist offen. «Wir müssen noch darüber beraten. Sicher stürzen wir uns nicht gleich ins nächste Projekt, sagt Wäckerlin.»

In Uznach findet die Feier zum Nationalfeiertag heuer erstmals schon am Vorabend des 1. August statt. «Möglicherweise ist das kein schlechtes Datum, das hört man ja immer öfter», so Wäckerlin. Auch Festredner seien für diesen Tag leichter zu finden.

Uznach geht neue Wege

Die Organisatoren in Uznach hoffen, am neuen Termin auf mehr Gäste als in den Vorjahren: «Wir haben überlegt, was wir tun können, um neben treuen Stammgästen auch neues Publikum anzulocken», sagt René Mächler vom Verkehrsverein Uznach. «Daher machen wird die Feier nun am Vorabend, dann haben die Leute tags drauf Zeit für die Familie.» Auch das Rahmenprogramm sei dieses Mal vielseitiger als in den Vorjahren, damit es mehr Gäste anspreche.

«Vielleicht hat der Umstand, dass man sich anmelden musste, eine Rolle gespielt.»

Wie viele Leute tatsächlich kommen, bleibt abzuwarten. «Wir haben jedenfalls mehr Essen und Getränke eingekauft als in vergangenen Jahren – da muss man auch einmal etwas wagen», sagt Mächler. Da der 1. August heuer relativ weit weg vom Ferienende liege und viele sicher Brückentage nähmen, könne es aber sein, dass der Ansturm ausbleibe. «Dann müssen wir eben selbst länger sitzen und mehr verzehren.»

Ein schwindendes Interesse an der Feier stellt Mächler nicht fest. «In den vergangenen Jahren waren die Besucherzahlen stabil, wenn auch in gemütlichem Rahmen. Je nach Redner gab es Ausschläge nach oben.»

Benkner privat, Schänner doppelt

In einigen Gemeinden, etwa in Benken, gibt es gar keine Feier zum 1. August mehr. «Bei uns hat bis vor zehn oder 15 Jahren der Verkehrsverein etwas organisiert, er hat das aber eingestellt. So weit ich weiss, war die Beteiligung eher gering», sagt Gemeindeschreiber Urs Beck. Viele Benkner würden lieber selbst kleine Feiern mit den Nachbarn in den Quartieren veranstalten.

In Schänis dagegen organisiert die Politische Gemeinde eine Veranstaltung. Hier wird am 31. Juli abends und am Tag darauf vormittags gefeiert. «Beide Anlässe erfreuen sich sehr grosser Beliebtheit, was uns freut», sagt Gemeindeschreiber David Reifler.

Auch in Rapperswil-Jona, wo Rapperswil Zürichsee Tourismus im Auftrag der Stadt eine Veranstaltung organisiert, stellten die Verantwortlichen keinen Besucherrückgang fest. «Bei uns kommen immer um die 300 Leute», sagt Irene Schuler von Rapperswil Zürichsee Tourismus. «Ich habe nicht das Gefühl, dass das Interesse schwindet.»

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