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Beim Abzug der Fahrenden gibts noch einmal Ärger

Die Fahrenden in Wagen sorgen weiter für Stunk: Die Wiese lassen sie mit Müll übersät zurück, die Übergabe platzen. Als der «Capo» doch noch auftaucht, muss erneut die Polizei eingreifen.

24.07.18 - 04:30 Uhr
Politik
Unschön: Die Fahrenden hinterlassen viel Müll – bei der Abnahme der Wiese muss erneut die Polizei eingreifen.
Unschön: Die Fahrenden hinterlassen viel Müll – bei der Abnahme der Wiese muss erneut die Polizei eingreifen.
LESERREPORTER

Es ist ein unschönes Bild, das sich gestern am frühen Nachmittag auf der Wiese am östlichen Ortseingang von Wagen bei Rapperswil-Jona bietet: Getränkedosen, Essensverpackungen, Plastik-Trinkhalme, Glitzerkonfetti und gar eine Windel, die in der stärker werdenden Sonne ihren üblen Geruch verbreitete, liegen da verstreut.

Zurückgelassen hat den Müll eine Gruppe Fahrender, welche das Gelände am Sonntagabend verlassen hatte – zumindest ein Grossteil davon. Ein Wohnwagen und zwei Autos stehen einen Tag später noch immer auf der Wiese, obwohl der Mietvertrag mit dem privaten Landbesitzer am Sonntagabend ausgelaufen ist. «Der Stadt und den Anwohnern war es wichtig, dass die Wohnwagen bis zum abgemachten Zeitpunkt weg sind. Das hat bis auf die drei Fahrzeuge auch geklappt», sagt der zuständige Stadtrat Roland Manhart.

«Lautstarke Diskussionen»

Die zwei Fahrzeuge seien illegal da. «Es liegt nun am Grundstücksbesitzer, zu entscheiden, ob und wie er sie dort wegschaffen lassen will.»

Kurz vor 18 Uhr meldet sich dann ein Leserreporter bei der Redaktion: «Die Polizei ist schon wieder auf dem Platz. Der Chef der Fahrenden ist auch da und macht scheinbar irgendwelchen Ärger», sagt er. Beim Vorübergehen habe er lautstarke Diskussionen und mehrere Polizisten, die um das Auto des Sippenchefs standen, bemerkt.

Diskussionen wegen Kaution

Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei, weiss zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon. «Der Sippenchef hat sich am späten Nachmittag bei uns gemeldet und gesagt, er gehe die Wiese aufräumen.» Abklärungen bei den Kollegen vor Ort ergeben, dass das scheinbar nicht reibungslos geklappt hat. Rezzoli bestätigt kurz vor 18.30 Uhr: «Es läuft aktuell ein Polizeieinsatz. Scheinbar geht es um die Sauberkeit des Platzes und die Rückerstattung der Kaution, welche die Fahrenden bei der Stadt hinterlassen hatten.»

Diese beträgt 6000 Franken, wie Manhart bestätigt. Mit dem Geld sichert die Stadt sich ab, falls nach dem Abzug der Fahrenden noch Kosten für von ihnen verursachte Schäden oder Verunreinigungen anfallen. Vollumfänglich zurückbekommen hätte der Sippenchef das Geld nur, wenn die Wiese in einwandfreiem Zustand hinterlassen worden wäre, was offensichtlich nicht der Fall war. Bei der Stadt ist bis Redaktionsschluss niemand mehr erreichbar.

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