816 Unterschriften gegen den Kinokomplex

Ein Initiativkomitee unter der Federführung von Markus Kalberer hat der Stadtkanzlei Chur die Unterschriftenbogen zur Initiative «Für eine lebendige Altstadt - Initiative für den Erhalt der Churer Stadtkinos» fristgerecht eingereicht.

Die Initiative wurde laut einer Mitteilung innert Frist mit 816 Unterschriften eingereicht. Die Initianten wollen das Churer Baugesetz abändern und verlangen eine Artikelanpassung, die in der sogenannten Arbeitszone für Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe Kinos ausschliesst.

Sollte die Initiative dereinst zur Abstimmung gelangen und vom Stimmvolk angenommen werden, könnte sie den Bau eines neuen Grosskinos im Westen der Stadt torpedieren. Vorausgesetzt, für das neue Kino läge zum Zeitpunkt der Annahme noch keine Baubewilligung vor, wie Stadtrat Tom Leibundgut auf Anfrage von Radio Südostschweiz erklärte.

Die Stadtkanzlei prüft die Gültigkeit der gesammelten Unterschriften sowie das Zustandekommen der Initiative, bestätigte Leibundgut weiter. Gemäss der Stadtverfassung können 800 in Gemeindeangelegenheiten Stimmberechtigte die Abstimmung über Gegenstände verlangen, die dem obligatorischen oder dem fakultativen Referendum unterstehen.

Grund für die Initiative ist der geplante Bau eines Kinokomplexes mit 1300 Plätzen entlang der Sommeraustrasse durch die Domenig Immobilien AG. Das Bündner Verwaltungsgericht lehnte unlängst eine Beschwerde ab, nun liegt der Fall vor Bundesgericht. Bis dieses entscheidet, könnte die Domenig Immobilien AG auf eigenes Risiko mit dem Bau beginnen.