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«Frau Martullos Drohung ist ein krasses Eigentor»

Der Präsident der Alpeninitiative, Jon Pult, hat Magdalena Martullos Sanktions-Pläne gegen die EU heftig kritisiert. «suedostschweiz.ch» hat beim SP-Grossrat nachgefragt.

Südostschweiz
14.07.18 - 13:08 Uhr
Politik
Jon Pult und Magdalena Martullo fahren nicht dieselbe Schiene.
Jon Pult und Magdalena Martullo fahren nicht dieselbe Schiene.
BILDMONTAGE SUEDOSTSCHWEIZ.CH

SVP-Vizepräsidentin Magdalena Martullo hat der EU vergangene Woche mit Sanktionen gedroht – unter anderem mit Streichung der Subventionen für den Transitverkehr («suedostschweiz.ch» berichtete). Dies sorgte für Reaktionen – unter anderem auch in den Kommentarspalten der sozialen Medien.

Unter anderem hat sich Jon Pult, Präsident der Alpeninitiative, unter dem Post von «suedostschweiz.ch» zu Wort gemeldet und Martullos Vorhaben als Eigentor bezeichnet. Wir haben beim SP-Grossrat nachgefragt.
 
Herr Pult, Sie haben in der Kommentarspalte zu unserem Facebook-Post geäussert, dass Magdalena Martullo mit ihrer Forderung nach Sanktionen die Schweiz bedroht. Möchten Sie dies kurz ausführen?
 
Die konkrete Sanktionsdrohung von Frau Martullo, die Gütertransportsubventionen auf der Schiene zu streichen, ist ein krasses Eigentor. Denn diese Subventionen zahlen wir, um die Güter weg von der Strasse auf die Schiene zu bekommen. Für die Sicherheit und Lebensqualität der Bevölkerung bei uns und für den Alpenschutz. Diese Drohung geht also nicht gegen die EU sondern gegen vitale Schweizer Interessen! 
 
Sie sprechen von einer Bedrohung. Welche Folgen hätte die Schweizer Bevölkerung demnach Ihrer Meinung zu befürchten?

Viele Güter kämen zurück auf die Strasse. Es gäbe Hunderttausende zusätzliche Lastwagen, die unsere Alpen zerstören. Die Schweizer Bevölkerung, besonders diejenige entlang der Transitachsen, wie der A13 in Graubünden, hätten mehr Lärm, Gestank und verstopfte Strassen.

Wie sind die Reaktionen auf Ihren Facebook-Kommentar ausgefallen? Die sozialen Medien sind bekannt für ungefilterte teils harte Aussagen.

Praktisch nur Zuspruch. Die Leute wissen, wie wertvoll die Schweizer Verlagerungspolitik und der Alpenschutz für unsere Lebensqualität sind. Und sie haben kein Verständnis, wenn Frau Martullo EU-Bashing auf dem Buckel der Schweiz betreibt!

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Herr Pulver hat sicher recht. Denn die Aussage der SVP-Exponentin ist erneut eine Aussage aus der Nabelschausicht. Die EU kommt zwar zu unseren Einweihungen von Tunnels und Strassen die wir angeblich für die EU bauen. Sie selber verfolgt aber eine ganz andere Planung. Die Bahnstrecken die sie planen führen oben, unten, links und rechts an der Schweiz vorbei. Sie haben zwar noch einige Zeit, bis dies steht. Wenn es dann aber steht, werden wir schmerzlich feststellen, dass wir nicht der Nabel von Europa sind. http://ec.europa.eu/transport/infrastructure/tentec/tentec-portal/map/m…
In dieser Planung geht gerade mal eine Route durch die Schweiz (Holland - Mittelmeer). Die Dringlichkeit der EU ist auch an der Umsetzung der Anschlusstrassen abzulesen. Wenn wir die nicht mitfinanzieren, würde da wenig bis Garnichts passieren. Wie war das noch genau mit dem Luftverkehrsabkommen mit Deutschland. Wer hat da in den letzten Jahren so toll verhandelt, dass wir schlechter da stehen als mit dem abgelehnten Vertrag von 2002? Auch so ein Beispiel schweizerischer Überheblichkeit.
Also liebe Schweizer, geachtete Volch, nehmt eure Überheblichkeit etwas zurück, dann kommt es gut.

Aber was ist die Lösung, sicher Drohung ist nicht die richtige Lösung, aber da muss mir mal Herr Pult erklärung wie er das Problem mit den Güter auf die Schiene lösen will, denn seit er Präsident Alpen initiative ist, hat man noch nicht viel gehört wie man das Problem lösen will, oder braucht man wieder einen Anlass um dem anderen Gegner in die Parade zu fahren, bis dann man still und kritisiert alles, was von der Gegnerschaft kommt, selber trägt man nicht viel bei.

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