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Bei der Doppelspur bahnt sich eine Einigung an

Die Gemeinde Uznach zieht ihre Einsprache gegen den Doppelspurausbau der SBB zwischen Uznach und Schmerikon nicht weiter. Wie Schmerikon weiter vorgeht, ist offen. Auch die Einsprache einer Privatperson steht noch im Raum.

Christine
Schibschid
05.07.18 - 19:25 Uhr
Politik
Ausbau: Ein zweites Gleis zwischen Uznach und Schmerikon soll das Angebot in der Region verbessern.
Ausbau: Ein zweites Gleis zwischen Uznach und Schmerikon soll das Angebot in der Region verbessern.
MARKUS TIMO RÜEGG

Ein zweites Gleis zwischen Uznach und Schmerikon soll das Bahnangebot im Linthgebiet verbessern. Vor Kurzem hat das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Baubewilligung dafür erteilt (Ausgabe vom 26. Juni). Die Einsprachen der Gemeinden Schmerikon und Uznach sowie einer Privatperson wurden teils gutgeheissen und teils abgewiesen.

Nun haben die Einsprecher bis zum 16. August Zeit, sich zu überlegen, ob sie den Entscheid des BAV akzeptieren oder ihre Einsprachen weiterziehen. Der Gemeinderat Uznachs hat am Mittwochabend schon entschieden: Er wird die Einsprache nicht ans Verwaltungsgericht weiterziehen.

Der Gemeinderat in Schmerikon wollte eigentlich schon am Dienstagabend entscheiden, wie es weitergeht. Offenbar ist das aber doch nicht so einfach. Gemeindepräsident Félix Brunschwiler teilt mit: «Der Gemeinderat steht mit den kantonalen Fachstellen und den SBB in Kontakt und gibt daher vorerst keine weiteren öffentlichen Verlautbarungen ab.» Brunschwiler stellt in Aussicht, dass es nächste Woche Neuigkeiten gibt.

Ähnlich klingt es vom kantonalen Amt für öffentlichen Verkehr: «Im Moment kommunizieren wir nichts zur Doppelspur. Frühester Zeitpunkt ist der nächste Mittwoch», schreibt Amtsleiter Patrick Ruggli. Er bestätigt, dass Gespräche zum geforderten perrongleichen Umstieg in Rapperswil sowie zum Bau eines Teilstücks der Verbindungsstrasse A53-Gaster laufen.

Lösung bei Umstieg in Sicht

Diese beiden Punkte waren dem Schmerkner Gemeinderat bei seiner Einsprache besonders wichtig: Auf dem Weg nach Zürich soll für Schmerkner der perrongleiche Umstieg in Rapperswil erhalten bleiben. Ausserdem forderte der Gemeinderat eine Lösung für Verkehrsprobleme auf der Ortsdurchfahrt. Da die Schranken am Bahnübergang Allmeind mit dem neuen SBB-Fahrplan länger geschlossen sein werden, erwartete er lange Rückstaus.

Den perrongleichen Umstieg könnten SBB und Südostbahn (SOB) ermöglichen. Eine Lösung scheint in Reichweite. Bezüglich der befürchteten Verkehrspro-bleme auf der Strasse könnte der vorgezogene Bau eines Stücks der Verbindungsstrasse A53-Gaster Abhilfe schaffen. Dieses soll den Autobahnanschluss direkt mit dem Industriegebiet verbinden und so Entlastung auf der Ortsdurchfahrt bringen. Schmerikon wollte für das Strassenstück jedoch nicht allein in Vorkasse gehen und so riskieren, auf den Kosten sitzen zu bleiben.

Das BAV forderte SBB, Kanton und Gemeinde auf, Lösungen für das Verkehrsproblem zu suchen und über die Verteilung der entstehenden Kosten zu sprechen. Hier ist das letzte Wort offenbar noch nicht gesprochen. Wären die Fronten verhärtet, wären die Gespräche wohl schon beendet.

Anwohnerin sieht Nachteile

Auch die Einsprache einer Anwohnerin des geplanten Doppelgleises steht noch im Raum. «Ich überlege noch, wie es weitergeht», sagt sie. Nach dem Bau des Gleises würden vor ihrem Haus doppelt so viele Züge fahren wie bisher. «Das ist eine Entwertung meiner Liegenschaft, für die ich eine Entschädigung fordere.»

Wie die Einsprecherin sagt, wundert sie sich, dass sich andere Anwohner keine Gedanken darüber zu machen scheinen. Die Doppelspur bringe ihr nur Nachteile: «Ab Schmerikon werden nicht mehr Züge fahren, und nach St. Gallen oder Luzern müsste ich künftig umsteigen.»

Das BAV hat die Einsprache der Frau mit Verweis darauf, dass die geltenden Lärm-Grenzwerte eingehalten werden, abgewiesen. Die Anwohnerin will nun auch von der Entscheidung des Schmerkner Gemeinderats abhängig machen, wie sie weiter vorgeht.

Arbeit an den Gleisen

Auch aktuell laufen an den Bahngleisen in Uznach Bauarbeiten. So manch einer mag vielleicht gedacht haben, dass es sich schon um Vorbereitungen für den Doppelspurausbau handelt. SBB-Mediensprecher Oliver Dischoe dementiert das jedoch: «Es handelt sich um angekündigte Unterhaltsarbeiten», teilt er mit.

Laut SBB-Internetseite dauern die Gleisunterhaltsarbeiten bis zum 10. August, teils wird auch nachts gearbeitet. Der Bahnübergang Grynaustrasse in Uznach ist wegen der Arbeiten von Freitagabend, 20. Juli, bis Dienstagmorgen, 24. Juli, durchgehend gesperrt. Danach ist er bis zum 27. Juli nachts geschlossen. Es kommt auch zu Zugausfällen.

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