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Sieben auf einen Schlag

In Domat/Ems ist das Verwaltungszentrum der Region Imboden feierlich eingeweiht worden. In der «Ca sil Plaz» sind sieben Ämter daheim.

Pierina
Hassler
30.06.18 - 04:30 Uhr
Politik
Neubau: Maurus Frei (links) und Theo Haas freuen sich, dass das Verwaltungszentrum endlich eröffnet wird.
Neubau: Maurus Frei (links) und Theo Haas freuen sich, dass das Verwaltungszentrum endlich eröffnet wird.
PIERINA HASSLER

Ein paar lobende Worte zum Verwaltungszentrum der Region Imboden in Domat/Ems könnten genügen. Beispielsweise gute Idee, tolle Architektur, innovative Bürgergemeinde, vorausschauende Politiker – und fertig wäre die Geschichte. Alles würde stimmen, es wäre aber zu kurz gegriffen. Denn das neu eröffnete Gebäude im Emser Dorfzentrum ist nicht einfach ein zusätzlicher Bau für ein paar zusätzliche Ämter. Es ist komplizierter, hat mit Politik zu tun und vor allem mit der Eliminierung des Bezirks Imboden.

Sensible Lebenslagen

Gestern also wurde dieses «geschichtsträchtige» Haus eröffnet. Mit dabei zwecks Segnung des Gebäudes auch die beiden Emser Pfarrherren Gregor Barmett und Hans Walter Goll. «Leute, die in dieses Gebäude kommen, sind in einer sensiblen Lebenslage», sagte Barmett zu den Gästen. Die Lage gleich gegenüber der katholischen Kirche sei deshalb sehr gut gewählt. «Der Heilige Geist kann dann und wann einen Blick hinüber werfen.»

Apropos sensible Lebenslagen: In das Verwaltungsgebäude der Region Imboden ziehen der Berufsbeistand Imboden, das Betreibungs- und Konkursamt Imboden, die Geschäftsstelle Imboden, das Regionalgericht Imboden, das Vermittleramt Imboden und das Zivilstandsamt Imboden ein.

Acht Millionen Franken

Theo Haas ist Präsident der Bürgergemeinde Domat/Ems. Insofern auch stolzer Bauherr. «Der Neubau wurde vollständig aus eigenen Mitteln der Vischnaunca burgaisa, zu deutsch Bürgergemeinde, finanziert», sagte Haas. Die Kosten würden sich auf insgesamt acht Millionen Franken belaufen. «Rund 6,6 Millionen Franken für Planung und Neubau, rund eine Million für den Kauf der Altliegenschaften, plus Wettbewerb und andere Posten», erklärte Haas.

Der Neubau bleibt im Besitz der Bürgergemeinde Domat/Ems. Sämtliche Mietverträge wurden über eine Zeitdauer von 15 Jahren abgeschlossen. Nach 15 Jahren könne der Mietvertrag zu den gleichen Konditionen plus Teuerung um weitere fünf Jahre verlängert werden, so Haas.

Die Zusammenführung der Behörden soll einen positiven Einfluss auf das Erscheinungsbild der Region Imboden mit Domat/Ems als Regionalzentrum ausüben. Eigentlich war es im Jahr 2011 anders gedacht. Der Bezirk Imboden wäre mit Chur und Landquart zu einer übergrossen Region zusammengefasst worden. Die betroffenen Kreise wehrten sich erfolgreich gegen diese Vorhaben. Inzwischen hat die Region Imboden ihre Arbeit aufgenommen – der Schlussstrich unter die historische Geschichte der Kreise ist mit dem neuen Verwaltungszentrum definitiv gezogen.

Belebung des Dorfzentrums

Architekt Maurus Frei hat mit dem Bau des Verwaltungszentrums auch geschafft, dass sich der Platz hinter der katholischen Pfarrkirche in ein kleines Bijou verwandelt hat. Die Belebung des Dorfzentrums tut Domat/Ems gut und wertet den Ort städtebaulich auf. Es ist die Verbindung von Tradition und Innovation, die Gebäude und Platz ein Gesicht geben. «Es ist Zeit, dass endlich Leben in die Bude kommt», sagte Bürgerpräsident Haas.

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