Davos macht mit Pendelzug gegen WEF-Stau mobil
Am nächsten WEF soll kein Verkehrschaos mehr ausbrechen. Unter anderem soll ein RhB-Shuttlezug Abhilfe schaffen.
Am nächsten WEF soll kein Verkehrschaos mehr ausbrechen. Unter anderem soll ein RhB-Shuttlezug Abhilfe schaffen.

Es war ein Mix verschiedener Ursachen, die am vergangenen Jahrestreffen des World Economic Forum (WEF) in Davos zu einem Verkehrschaos sondergleichen geführt hatten. Schuld waren nicht nur die enormen Schneefälle, sondern ebenso Lastwagen, welche die Strassen blockierten, und unzählige herumkurvende Limousinen. Die Folgen waren ein Dauerstau, entnervte Einheimische und WEF-Teilnehmer, die über solcher Art von Verkehrsmanagement den Kopf schüttelten.
Dass sich solch ein Fiasko nicht wiederholen darf, war der Davoser Gemeindebehörde sonnenklar. «Wir werden rigoros dahintergehen», hatte der Davoser Landammann Tarzisius Caviezel nach Abschluss des WEF angekündigt. In Arbeitsgruppen wurde gemeinsam mit der Bündner Kantonsbehörde, der Kantonspolizei Graubünden, dem WEF und der Rhätischen Bahn (RhB) nach Lösungen gesucht (Ausgabe vom 1. Juni). Eine Massnahme, die wesentlich zu einer Verkehrsentlastung am WEF 2019 beitragen dürfte, ist beschlossene Sache: ein RhB-Pendelzug. Das bestätigte Caviezel auf Anfrage.
«Benützung muss gratis sein»
Am WEF 2019 (22. bis 25. Januar) werden die RhB-Stationen in Davos Dorf und Davos Platz zu Kopfbahnhöfen umfunktioniert. Dort endet dann jeweils die Fahrt für Passagiere aus Landquart und Filisur. Auf der RhB-Strecke zwischen Davos Dorf und Davos Platz wird dann gemäss Caviezel für die Dauer des WEF täglich von 6 Uhr bis 20 Uhr alle 15 Minuten ein Pendelzug verkehren. Dieser wird jeweils in Nähe zum Kongresszentrum bei der Hertistrasse einen Stopp einlegen. Die Gehdistanz zum Kongresshaus ist so gut wie für jedermann zu bewältigen. Die Benützung des WEF-Pendelzugs soll umsonst sein. «Das muss gratis sein, so ist es angedacht», sagte Caviezel. Die Kosten für den Einsatz des Shuttlezugs stünden noch nicht fest, aber das WEF werde «sicher auch einen Teil übernehmen», so Caviezel.
Weitere Massnahmen geplant
Man erhoffe sich, dass viele Leute das Zugangebot nützten und am WEF auf Fahrten mit dem Privatauto oder Limousinen verzichteten, meinte Caviezel. Dies sei aber nur eine der Massnahmen, die man auf das nächste Jahrestreffen hin umsetzen wolle.
Für eine weitere Verkehrsberuhigung soll am WEF 2019 ein Auf- und Abbauregime für die vielen Temporärbauten erlassen werden. Dieses beinhaltet laut Caviezel zeitliche Einschränkungen. Dies sei auch für Lkw-Anlieferungen vorgesehen, damit die Strassen nicht mehr blockiert würden.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos
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