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Kampfwahl für die Schulen

Die Gemeindeversammlung von Glarus Süd genehmigt alle Rechnungen und Kredite. Auch die Schulkommission ist bestellt. Das Volk hat unter neun Kandidaten ausgewählt.

23.06.18 - 02:00 Uhr
Politik
Barbara Rhyner aus Elm stellte keinen Antrag.
Barbara Rhyner aus Elm stellte keinen Antrag.
CLAUDIA KOCK MARTI

Während der Rest der Schweiz den Fussballkrimi in Russland, das WM-Spiel Schweiz gegen Serbien, verfolgte, lauschten 214 Stimmberechtigte den Mitteilungen des Gemeindepräsidenten Mathias Vögeli. Die Gemeindeversammlung sei nicht einfach Routine, so Vögeli. Denn zum letzten Mal nach zwei Amtsperioden war auf der Bühne des Gemeindezentrums in Schwanden der grosse Gemeinderat versammelt. Im Herbst werden es nach der revidierten Gemeindeordnung nur noch sieben Räte sein.

Alle Rechnungen 2017 genehmigt

Die Jahresrechnung der Gemeinde schliesst mit einem Verlust von 418 000 Franken negativ, aber besser als budgetiert ab. Wozu um 1,9 Millionen Franken höhere Steuereinnahmen beitrugen. Die Aufwendungen der Gemeinde fielen um über eine halbe Million Franken tiefer als budgetiert aus. Trotzdem: Das strukturelle Defizit von zwei Millionen sei nicht vom Tisch, so Vögeli. Der an der Landsgemeinde beschlossene Kompromiss zum Finanzausgleich werde der Gemeinde nur kurzfristig Luft verschaffen.

Barbara Rhyner aus Elm stellte keinen Antrag, hinterfragte im Namen der SVP aber die Notwendigkeit und Kosten externer Berater für Heime oder Schulen. Es sei stattdessen das einheimische Ideen-Potenzial zu nutzen. Rahel Nassim Isenegger, Schwanden, setzte für die SP Fragezeichen hinter die erhöhten Ausgaben für Schulleitungen.

Die Technischen Betriebe Glarus Süd (TBGS) haben für 2017 einen Gewinn von 595 000 Franken ausgewiesen. An die Gemeinde liefern sie davon die Hälfte ab plus die Verzinsung des Dotationskapitals mit 200 000 Franken. Zum vom Pech verfolgten Projekt Doppelpower orientierte Verwaltungskommissionspräsident Thomas Hefti, dass die Beteiligung der TBGS daran letztlich wohl abzuschreiben sei.

Die Rechnung der Alters- und Pflegeheime Glarus Süd sei mit einem Defizit von 871 000 Franken, einem fast vollständig aufgebrauchten Betriebskapital und tiefen Belegungszahlen weiterhin unbefriedigend, erklärte Departementsvorsteherin Brigitte Weibel. An Lösungen werde gearbeitet. Ab 1. Juli nimmt ein vom Gemeinderat neu gewählter Verwaltungsrat seine Arbeit auf, dem Weibel viel Glück wünschte.

«Ich ersuche den Gemeinderat, das Potenzial und die Ideen aus der Gemeinde einzubinden.»

Wie erwartet benötigte sodann die Wahl der neuen Schulkommission mit vier externen Mitgliedern sowie einem Ersatzmitglied einige Geduld und etliche Wahlgänge. Der Antrag von Jacques Marti, Diesbach, die Wahl im September an der Urne vorzunehmen, wurde mit 99 zu 92 Stimmen abgelehnt. Die Versammlung hatte somit unter neun Kandidatinnen und Kandidaten zu wählen. Gewählt wurden schliesslich Rafaela Hug, Schwanden, Ruedi Rhyner, Elm, Roman Huser, Engi, und Christian Marti-Mohr, Schwanden, sowie als Ersatzmitglied Marion Weber, Engi. Weiter wurden die bisherigen Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission (GPK) wiedergewählt sowie neu das bisherige Ersatzmitglied Fredy Dällenbach, Engi, und Gabriel Weber, Haslen, als neues Ersatzmitglied. Frisch bestellt und ergänzt wurde sodann auch das Wahlbüro.

Grünes Licht für alle drei Kredite

Die Versammlung hatte weiter über Kredite für eine neue Waldstrasse ob Sool, Sanierungen im Schwimmbad Wyden und neue Werkleitungen in Hätzingen zu entscheiden.

0b Sool muss im Bereich Nübännli-Leimen-Hohwald in den nächsten zehn Jahren viel Holz geschlagen werden. Die bestehende schmale Waldstrasse von der Burg Sola bis Melkstein könne für den Abtransport nicht benutzt werden, so Vögeli. Die vorgeschlagene Ersatzerschliessung zur Basiswaldstrasse Sool-Engi soll zirka 1,2 Millionen Franken kosten. Thomas Marti, Sool, beantragte Rückweisung. Das Projekt sei nochmals genau durchzurechnen. Die Versammlung genehmigte den Kredit indes wie vom Gemeinderat beantragt.

Auf rund 632 000 Franken schätzt der Gemeinderat die Kosten für Sanierungen im Schwimmbad Wyden in Schwanden, davon 521 000 Franken für den Umbau des Kiosks und 111 000 Franken für die Sanierung der Gruppenduschen des Fussballclubs. Der Kredit wurde diskussionslos genehmigt. Ebenso der Kredit über rund 1,53 Millionen für die Sanierung der Werkleitungen in der Rosengasse in Hätzingen.

2:1 für die Schweiz, so Mathias Vögeli kurz vor 22 Uhr. Eine Stunde später war auch die Versammlung glücklich durchberaten.

 

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