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Ein Erfolgsmodell in der Altersbetreuung

Die Altersstiftung RaJoVita zelebrierte ihr 10-Jahr-Jubiläum. An der Feier wurde die Stiftung als Pionierleistung und Erfolgsmodell mit Ausstrahlung über die Kantonsgrenze hinaus gerühmt.

Südostschweiz
23.06.18 - 04:30 Uhr
Politik

von Antoinette Lüchinger

RaJoVita entstand 2008 in Rapperswil-Jona aus einem Zusammenschluss der Pflegezentren, Pflegewohnungen, der Tagesstätte Grünfels, der Spitex, der Pro Senectute sowie weiteren Betrieben und Vereinen. Die Stiftung dient als Drehscheibe – in Verbindung mit verschiedenen Partnerorganisationen wie Tixi-Fahrdiensten, Mahlzeitendiensten, Netzwerk Linth – für die bedarfsgerechte Beratung, Betreuung und Pflege von betagten Menschen im ambulanten und stationären Bereich.

Zur Jubiläumsfeier am Donnerstagabend waren Persönlichkeiten aus Politik, Stadtverwaltung, Kirche, Stiftungsrat, der Geschäftsleitung RaJoVita sowie aus dem Pflegebereich und den zehn Partnerorganisationen ins Alters- und Pflegeheim Bühl in Jona eingeladen – zu einem feinen Essen mit schwungvoller musikalisch Begleitung durch das Trio Artemis.

Im Wandel der Gesellschaft

Christoph Künzli, Geschäftsführer von RaJoVita, betonte in seiner Begrüssungsrede: « Der Wille und das Zusammenwirken aller Beteiligten hat diese Stiftung und die neue Trägerschaft ermöglicht. Es ist Pionierarbeit geleistet worden». RaJoVita sei ein Musterbeispiel für andere Gemeinden. Kanton, Stadt, Ortsgemeinde, Stiftungsrat, Mitarbeitende und alle Partnerorganisationen sowie viele Freiwillige hätten dazu beigetragen. Heute werden in Rapperswil-Jona rund 160 Personen stationär und 300 ambulant durch RaJoVita betreut. Die Organisation geniesse einen guten Ruf. Nun beginne eine neue Phase mit dem geplanten Pflegezentrum im Schachen, in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona (die «Südostschweiz» berichtete).

Regierungsrat Benedikt Würth unterstrich: «Erfolg hat bekanntlich viele Väter und Mütter». Die Altersarbeit umfasste vor Jahren eine Vielzahl an Organisationen und Trägerschaften. Diese haben laut Würth den Grundstein für RaJoVita gelegt. Die Fusion der Stadt Rapperswil-Jona war die treibende Kraft dahinter. Für jeden Bereich wurden dazumal Zukunftsstrategien überlegt und ausgearbeitet.

Neue Herausforderungen

Mit der Stiftung RaJoVita wollte man die Privatinitiativen erhalten, aber unter einem Dach vereinen. «Heute muss man vernetzt denken.» Dank umsichtiger Führung durch den ersten Stiftungsratspräsidenten Randolf Hanslin gelang dieser Schritt. RaJoVita sei pionierhaft und eine Triebfeder und ein Taktgeber im Kanton und auch darüber hinaus.

Neue Bedürfnisse und der heutige Individualismus führten zu Bedarf an weiteren Angeboten wie Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Service – realisiert mit den 33 Alterswohnungen im Bühlpark. Durch den demografischen Wandel, der erwarteten Verdoppelung an 80-Jährigen, rechnet Würth mit Mehrkosten für Kanton und Gemeinden. Er sprach von nötigen nachhaltigen Konzepten und der Entflechtung von Kanton und Gemeinden sowie dem Erhalt von Eigeninitiative und Eigenverantwortung.

Stadtpräsident Martin Stöckling bemerkte: « Die Altersarbeit liegt heute in den Händen von Fachpersonen und ist nicht mehr politisch und durch Wahlen gesteuert.» Der Mensch stehe im Zentrum. Stadtrat und Stiftungsrat Thomas Rüegg erwähnte das Altersforum und sprach von einer neuen Fachstelle Alter und Pflege sowie von altersgerechtem Wohnen, ambulanter Pflege und einer generationenverbindenden Informationsplattform, die in die Strategieplanung einfliessen. Und er betonte: «Pflege ist Beziehungspflege.»

Pflegebedarf steigt stetig

Auch Daniel Lätsch, neuer Stiftungsratspräsident, unterstrich die Wahrung der Menschenwürde und Empathie in der Pflege und betonte die Wichtigkeit einer klaren Zielorientierung und der Bündelung der Ressourcen. Gleichzeitig verwies er auf die grosse Belastung der Pflegenden im Umgang mit leidenden oder dementen Personen.

Er unterstrich die finanziellen Herausforderungen und den steigenden Pflegebedarf – vorab verursacht durch spätere Eintritte in die Alters- und Pflegeheime. Alle Redner bedankten sich bei allen beteiligten Organisationen und Gremien, Mitarbeitenden und Freiwilligen für ihre grosse Unterstützung und ihr Engagement, das zum Gelingen der Stiftungsarbeit beiträgt.

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