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Der Kampf hat seine Spuren hinterlassen

Das Bündner Baukartell und der Wahlkampf haben einige Bündner Politiker sichtlich mitgenommen. Der Vorher/Nachher-Vergleich.

19.06.18 - 04:30 Uhr
Politik

In den letzten Wochen hat den Kanton Graubünden und die Schweiz vor allem eines beschäftigt: der Baukartell-Skandal.

Verschiedene Bündner Politiker wurden mit dem Skandal in Zusammenhang gebracht. Der Wahlkampf wurde für sie zum Wahlkrampf. Bei einer solch belastenden Situation ist ein Burn-Out-Risiko vorhanden, wie ein Experte am Montag gegenüber der Zeitung «Südostschweiz» erklärte. Bei den betroffenen Politikern hat das Ganze definitiv Spuren hinterlassen.

BDP-Regierungsrat Jon Domenic Parolini wurde als ehemaliger Gemeindepräsident von Scuol in die Affäre reingezogen. Trotz des Skandals wurde der BDP-Politiker wiedergewählt - wenn auch äusserst knapp. Die Geschichte ging denn auch nicht spurlos an Parolini vorbei. Gegenüber der «Südostschweiz» erklärte er, dass er Schlafprobleme gehabt habe. «Die letzten Wochen bin ich früher als sonst aufgewacht und hatte dann Mühe, wieder einzuschlafen», sagte Parolini.

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Eine weitere heikle Rolle wurde CVP-Ständerat Stefan Engler zugeschrieben. Der ehemalige Bündner Baudirektor steht derzeit noch einer in den Skandal verwickelten Baufirma vor. Engler beteuert bis heute, keine Kenntnis von irgendwelchen Listen und Absprachen gehabt zu haben.

Der Ständerat gibt zu, besonders unter unausgesprochenen Verdächtigungen und Unwahrheiten gelitten zu haben. Dass er abgenommen habe, will er nicht unbedingt mit der belastenden Situation in Verbindung bringen. «Es wäre aber nicht ehrlich zu sagen, so etwas gehe spurlos an einem vorbei. Nein, da bin ich nicht gefühllos.»

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Für Andreas Felix hatte die Aufdeckung des Baukartells wohl die deutlichsten Folgen. Um seine Partei zu schützen, hat der Geschäftsführer des Graubündnerischen Baumeisterverbandes im April seine Kandidatur als Regierungsrat zurückgezogen. Er hat sich mittlerweile stark aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. «Ereignisse dieser Intensität benötigen Zeit, um sie sachlich und emotional einzuordnen», erklärte er gegenüber der «Südostschweiz». Felix will sich erst im Herbst weiter äussern.

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Auch der Kommandant der Kantonspolizei Graubünden, Walter Schlegel, ist um Negativschlagzeilen nicht herumgekommen. Der Polizei wurde dubioses Verhalten bei der Verhaftung des Informanten vorgeworfen. Kommandant Schlegel verpasste schliesslich die Wahl als Regierungsrat um 31 Stimmen. Ob Schlegel letztlich am Skandal scheiterte, darüber kann nur spekuliert werden.

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Liebe SO, Lieber Lö

Ist dieser Artikel ernst gemeint? ist das die Konsequenz aus den Sparmassnahmen? werden wir zukünftig mehr solcher Aritkel bei euch sehen?

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