×

Angeblich erschossener russischer Journalist lebt

Der angebliche Mord an dem regierungskritischen russischen Journalisten in Kiew ist nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU eine Spezialoperation gewesen. Babtschenko erschien am Mittwoch lebendig und unverletzt bei einer Medienkonferenz des SBU.

Agentur
sda
30.05.18 - 17:10 Uhr
Politik
Alles inszeniert: Polizisten am vermeintlichen Anschlagsort in Kiew - einen Tag später spricht der angeblich erschossene Journalist Babtschenko vor den Medien.
Alles inszeniert: Polizisten am vermeintlichen Anschlagsort in Kiew - einen Tag später spricht der angeblich erschossene Journalist Babtschenko vor den Medien.
KEYSTONE/EPA/STEPAN FRANKO

Der angebliche Mord sei eine über Monate vorbereitete Aktion gewesen, um Anschlagspläne des russischen Geheimdienstes zu enttarnen, sagte SBU-Chef Wassili Grizak. «Wir haben einen Mordanschlag auf Babtschenko mit einem Spezialeinsatz verhindert.» Der mutmassliche Organisator sei festgenommen worden und werde verhört.

Der Journalist sagte, er sei vor etwa einem Monat eingeweiht worden. «In diesem Monat habe ich gesehen, wie die Jungs arbeiten, wie eifrig sie sind. Den ganzen Monat über waren wir im Kontakt, haben wir nachgedacht, gearbeitet, gehandelt. Und das Ergebnis war dieser Spezialeinsatz.» Er entschuldigte sich bei seiner Frau «für die ganze Hölle, die sie durchmachen musste».

Der vermeintliche Tod des prominenten Kreml-Kritikers hatte weltweit Trauer und Empörung ausgelöst. Bislang hatten die ukrainischen Behörden mitgeteilt, Babtschenko sei am Dienstagabend in Kiew erschossen worden. Die ukrainische Regierung hatte Moskau für den politischen Mord verantwortlich gemacht, was Russland zurückgewiesen hatte.

Der Täter habe von den Hintermännern 30«000 US-Dollar in Aussicht gestellt bekommen, für einen Mittelsmann habe es 10»000 Dollar gegeben, sagte Geheimdienstchef Grizak.

«Ich bedauere, dass Babtschenko an dieser Provokation der ukrainischen Geheimdienste teilgenommen hat», sagte der russische Senator und Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow in einer ersten Reaktion.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Ist doch nichts wesentlich neues, und nicht nur beim ukrainischen Geheimdienst SBU. Geheimdienste, wo getäuscht, gelogen wie auch manipuliert wird. Diesbezüglich ist doch auch gerade der US - amerikanische Geheimdienst CIA ein Meister der Verschleierung, sowie das Legen falscher Spuren.

Mehr zu Politik MEHR