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Ostschweiz fordert Erhalt der regionalen Forschungsstandorte

Nach dem drohenden Abbau der Ostschweizer Forschungsstandorte, finden nun wöchentliche Gespräche mit Mitgliedern der Bundesversammlung statt.

Südostschweiz
29.05.18 - 13:45 Uhr
Politik
Smart Farming auf der Swiss Future Farm in Tänikon.
Smart Farming auf der Swiss Future Farm in Tänikon.
ARCHIV KEYSTONE

Die Ostschweizer Regierungskonferenz habe sich am Montagabend mit den ostschweizerischen Mitgliedern der Bundesversammlung getroffen und sich für den Erhalt der Ostschweizer Forschungsstandorte Tänikon, Wädenswil und Reckenholz eingesetzt, heisst es in einer Medienmitteilung der Ostschweizer Regierungskonferenz.

Vorgehen irritiert

Das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) hatte zuvor im März die Öffentlichkeit darüber informiert, dass bei Agroscope Umstrukturierungen geplant seien. So soll in den nächsten zehn Jahren eine Zentralisierung der Agroscope-Aktivitäten im freiburgischen Posieux erfolgen. Der Forschungsanstalt Tänikon drohe damit ein erheblicher Abbau von Arbeitsplätzen, so die Mitteilung.

Eine Schliessung der Forschungsanstalt Tänikon hätte aber auch für die landwirtschaftliche Beratung und Ausbildung in der Ostschweiz nicht zu unterschätzende Auswirkungen. Die Ostschweizer Regierungskonferenz wehre sich deshalb gegen eine geplante Schliessung.

Das Vorgehen hatte in der Folge Irritationen ausgelöst, da der Bund erst vor kurzem eine Grundsatzvereinbarung mit dem Kanton Thurgau zur langfristigen Weiterführung des Standortes Tänikon unterzeichnet hatte, heisst es weiter.

Bundesrat zur Zusammenarbeit eingeladen

Die Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK-N) des Nationalrates hatte im vergangenen April eine Kommissionsmotion verabschiedet, in der der Bundesrat eingeladen wurde, in Zusammenarbeit mit den Kantonen und den relevanten Anspruchsgruppen eine Strategie zur Entwicklung von Forschung, Züchtung und Beratung im Bereich der Land- und Ernährungswirtschaft zu erarbeiten. Bis dahin sollen keine weiteren Umstrukturierungsmassnahmen von Agroscope stattfinden.

Am 24. Mai 2018 hatte dann auch die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Arbeit (WBK-N) eine entsprechende Kommissionsmotion verabschiedet, so die Mitteilung.

Regelmässige Treffen

Jeweils am ersten Montag vor der Session der eidgenössischen Räte, treffe sich nun eine Delegation der Ostschweizer Regierungskonferenz mit den ostschweizerischen Mitgliedern der Bundesversammlung. Ziel des Austausches sei es, den Bundesparlamentarierinnen und Bundesparlamentarier zentrale Anliegen der Ostschweizer Kantone zu vermitteln, heisst es in der Mitteilung.

Der Ostschweizer Regierungskonferenz (ORK) gehören die Kantone Glarus, Schaffhausen, Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St.Gallen, Graubünden und Thurgau an. Der Kanton Zürich und das Fürstentum Lichtenstein sind assoziierte Mitglieder.

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