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Jungfreisinn lehnt Visitor Center ab

Die Jungfreisinnigen See-Gaster sprechen sich klar gegen das geplante Visitor Center in Rapperswil aus.

Südostschweiz
19.05.18 - 04:30 Uhr
Politik
Vor einem Jahr schlugen die Jungfreisinnigen die Umnutzung des Schlosses in eine Bar vor.
Vor einem Jahr schlugen die Jungfreisinnigen die Umnutzung des Schlosses in eine Bar vor.
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An der Bürgerversammlung vom 7. Juni wird in Rapperswil-Jona über die zukünftige Gestaltung der Rapperswiler Seepromenade abgestimmt. Es geht um den Baukredit für das Visitor Center beim Stadteingang von Rapperswil (die «Südostschweiz» berichtete mehrfach). Wie bereits vom Architekturforum Obersee dargestellt, sei die freihändige Planungsvergabe der Stadt schwer nachvollziehbar, teilen die Jungfreisinnigen See-Gaster mit. Rechtlich und planerisch führe dies zu einer äusserst kritischen Situation, wonach Einsprachen und infolgedessen Verzögerungen möglich seien.

Das Submissionsgesetz werde umgangen. Laut den Vorgaben über das öffentliche Beschaffungswesen müsse gewährleistet werden, dass alle Anbieter gleichbehandelt werden. Das zweifelhafte Argument des geistigen Eigentums zur Erwirkung einer Ausnahme werde von den Jungfreisinnigen stark infrage gestellt.

Ferner sei bei öffentlichen Bauten an prominenten Standorten mit wichtiger Adressfunktion ein grosses Augenmerk auf die architektonische und ortsbauliche Qualität zu legen. Ein Architekturwettbewerb wäre demnach ein zielführendes Instrument. Dem Architekturbüro, welches bereits das bestehende Gebäude projektierte, stehe eine Teilnahme unter Einhaltung der Teilnahmebedingungen jederzeit offen, so der Jungfreisinn.

«Schnellschuss-Vorlage»

Trotz aller Faszination für eine starke Tourismusregion stünden die Jungfreisinnigen dem Bauprojekt sehr kritisch gegenüber. Mit einem Gesamtkredit von 3,13 Millionen Franken werde eine grosse und langfristig gebundene Investition ohne erkennbare Flexibilität gefordert. In der aktuellen Phase sollte vielmehr ein auf die breiten Bedürfnisse der Bevölkerung (Mehrfachnutzung) angepasstes Tourismuskonzept erarbeitet werden. Darauf aufbauend solle aufgezeigt werden, wie mit kosteneffizienten und temporären Einrichtungen die Attraktivität für Touristen und Bewohner gesteigert werden könne. Ebenso fehlten Lösungsansätze, wie die Touristenwege zwischen den Sehenswürdigkeiten merklich verbessert werden könnten.

Die Jungfreisinnigen empfehlen, die Schnellschuss-Vorlage abzulehnen. Ohne zeitliche Not könnten mit einem übergeordneten Konzept bisher gescheiterte Massnahmen verbessert werden.

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