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Engler zieht sich zurück

Stefan Engler zieht Konsequenzen aus dem Bauskandal. Der Bündner Ständerat steht der Lazzarini AG als Verwaltungsratspräsident nach Ablauf der jetzigen Periode nicht mehr zur Verfügung.

Philipp
Wyss
07.05.18 - 06:53 Uhr
Politik
Ständerat Stefan Engler will sich auf die RhB konzentrieren.
Ständerat Stefan Engler will sich auf die RhB konzentrieren.
YANIK BÜRKLI

Die illegalen Preisabsprachen im Bündner Baugewerbe sind um ein Kapitel reicher: Aufgrund der Sanktionen der Wettbewerbskommission gegen die Lazzarini AG steht der Bündner CVP-Ständerat Stefan Engler für keine weitere Periode als Verwaltungsratspräsident des Unternehmens mehr zur Verfügung. Dies sagte Engler gegenüber RTR.

Sein Entscheid erfolge auch um die Rhätische Bahn und seine Position als Ständerat zu schützen, so Engler gegenüber RTR weiter.

Es ist bereits die zweite personelle Konsequenz der illegalen Preisabsprachen im Engadin, nachdem Regierungskandidat Andreas Felix seine Kandidatur zurückgezogen hat. (so)

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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"Nun muss man einmal abwarten, ob die Unternehmung gegen die Verfügung der Weko vorgeht und was allenfalls das Bundesverwaltungsgericht entscheidet. Danach kann man sich ein Bild machen. Und dann werde ich entscheiden, ob ich – auch wegen meines Amts als Ständerat – noch zu dieser Firma passe oder nicht." Solches sagte Herr Engler am 28.4. im Interview. Und am 11.5. hat er bereits kalte Füsse und will sich der Verantwortung entziehen. Ist das nicht schwach ? Kann mann so Ständerat sein ?

Es ist wie schon erwähnt, schwer zu glauben, dass Hr Engler so unwissend war wie vorgegeben wird.
Träfe dies zu, hätte er seine Verantwortung nicht wahrgenommen. So oder so, als Ständerat ist Hr Engler absolut nicht tragbar. In jedem Fall ist seine Rolle in dem Fall genau zu untersuchen.

Als departementsverantwortlicher Regierungsrat und später als Verwaltungsratspräsident der Firma Lazzarini hat Engler nichts mitbekommen? Schwer zu glauben. Spätestens bei der Firma Lazzarini hätte er davon Wind bekommen müssen, da er als Verwaltungsratspräsident eng mit der Geschäftsführung zusammengearbeitet hat. Engler versucht sich wie alle andern reinzuwaschen. So läuft es heute in Politik und Wirtschaft. Grosse Gehälter kassieren, aber wenn es darauf an kommt, nicht die Verantwortung übernehmen.

Unser Vorzeigenationalrat ist nicht ehrlich. Gleichzeitig RHB-Verwaltungsrat und in der selben Funktion bei der Baufirma Lazzarini ist es sehr schwer vorstellbar dass er nichts wusste. Eine unabhängige PUK muss die Vorgänge untersuchen und dann wäre es auch für Engler eng und die logische Konsequenz ohne Abfindung aus der kantonalen und nationalen Politik zu scheiden.

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