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Parolini und das Interview voller Widersprüche

Der Bündner Preisabsprache-Skandal bringt den Regierungsrat offenbar ins Schwitzen. Jon Domenic Parolini verzettelt sich in einem Interview bei RTR ziemlich stark. Wir haben die widersprüchlichen Aussagen auf einen Blick zusammengefasst.

Südostschweiz
27.04.18 - 11:22 Uhr
Politik
Breitband
Hatte wohl auch schon bessere Laune ... Regierungsrat Jon Domenic Parolini.
MARCO HARTMANN

Am Mittwoch nahm Regierungsrat Jon Domenic Parolini im Interview mit RTR Stellung zum Preisabsprachen-Skandal in Graubünden. Auslöser war eine Berichterstattung des Online-Magazins «Republik». Bereits vor einigen Jahren wurde Parolini von der Zeitung «Südostschweiz» mit dem Vorwurf konfrontiert, er habe von den Absprachen im Engadin gewusst. Damals stritt er ab, dass er als damaliger Gemeindepräsident von Scuol an solchen Versammlungen anwesend war. Er erklärte aber, dass Whistleblower Adam Quadroni ihm solche Vorgänge geschildert hatte, er aber keine Kopie der entsprechenden Akten machen durfte und somit nicht handeln konnte.

Im neusten Interview bei den Kollegen von RTR widerspricht sich der Regierungsrat zum gleichen Thema gleich mehrmals. Das Protokoll:

00:37: «Ich war nie dort und habe nie von solchen Absprachen gehört.»
00:50: «Es stimmt, dass Adam Quadroni 2009 bei mir im Büro war. (…) Ich habe gewünscht, dass er mir dieses Dokument aushändigt, um eine Kopie anzufertigen.»
01:28: «Hätte ich diese Liste erhalten, hätte ich etwas anderes in der Hand gehabt, um damit in den Gemeindevorstand zu gehen.»
01:35: «Den Gemeindevorstand habe ich dann darüber informiert, dass Adam Quadroni mit diesen Behauptungen bei mir vorstellig wurde.»
01:53: «Ich habe mit Roland Conrad (Anm. der Red: war in Absprachen verwickelt) telefoniert, einem der grossen Bauunternehmer, und ihn ebenfalls über das Treffen mit Quadroni orientiert. Ich habe gesagt, dass es inakzeptabel ist, wenn dies ihre Praxis war oder nach wie vor ist.»
02:08: «Als ich das erste Mal dieses Dokument sah, war ich natürlich überrascht.»
02:16: «Dass es punktuell ein Thema war und darüber gesprochen, ist möglich.»
02:25: «Jedoch hat mir nie jemand ein Dokument gezeigt. Das war das erste Mal, dass sich ein solches Dokument gesehen habe.»

Und hier das Interview zum Nachschauen:

Jon Domenic Parolini im Interview mit RTR. Quelle: Twitter

Und hier die Ereignisse rund um den Preisabsprache-Skandal im Überblick:

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Der hat einen Riesenbock geschossen. Die Mauer des Schweigens bröckelt im Unterengadin. Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. Wer wird der Nächste sein?
Der Auftrag an das Wahlvolk ist klar: abwählen

ungalublich - einfach so tun als wusste er nichts. die wussten alle bescheid, alle miteinander verwickelt!! und dann wollen sie regierungsrat spielen......keine grösse.....lächerlich!!!!!! ich hoffe das ganze wird definitiv aufgerollt und zivilrechtlich geahndet!

so - dranbleiben!!!

Sorry! Ich sehe die Widersprüche nicht. Er sagt ja, dass er keine Beweise hatte. Haaaaalllllloooooo: Das Tiefbauamt war informiert. Die haben sogar die Unterlagen kopiert. Wann schreibt die SO endlich darüber.

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