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Andreas Felix tritt als Regierungsratskandidat zurück!

Nur einen Tag, nachdem die Wettbewerbskommission den bisher grössten Fall von Preisabsprachen aufgedeckt hat und Andreas Felix dennoch Regierungsratskandidat bleiben wollte, rief die BDP zur Medienkonferenz. Felix gibt jetzt doch Forfait. Die Pressekonferenz im Livestream.

Südostschweiz
27.04.18 - 18:25 Uhr
Politik
BDP
Martin Landolt, Andreas Felix, Beno Niggli, Gian Michael stellen sich den Medien.
YANIK BÜRKLI

Er habe nach reiflicher Überlegung entschieden, dass er seine Kandidatur zurückziehe. Der Skandal habe schweizweit für Schlagzeilen gesorgt. Er wolle aber dennoch betonen, dass er sich nichts zu Schulden habe kommen lassen. Felix tritt auch per sofort als Parteipräsident der BDP Graubünden zurück. Dieses Amt hatte er seit 2014 inne.

Die Partei bedauere den Verzicht von Andreas Felix, wie Grossrat Beno Niggli an der Pressekonferenz betonte. Es spreche für seinen Charakter, dass Felix die Kandidatur zurückziehe, um die Partei mit dem Skandal nicht zu belasten. «Felix wäre ein Gewinn für unseren Kanton gewesen», erklärte auch Gian Michael von der Wahlkommission. Nun werde die Partei alle Kraft auf die Wiederwahl von Jon Domenic Parolini fokussieren. Es wird keinen Ersatzkandidaten geben.

Als Geschäftsführer des Graubündnerischen Baumeisterverbandes sei Andreas Felix zurzeit in besonderem Masse gefordert, den Berufsverband in einer seiner schwierigsten Herausforderungen zu begleiten und zu stärken.

Auch der Präsident der BDP Schweiz, Martin Landolt, erklärte vor den Medien, dass auch er immer noch hinter Felix stehe. (koa)

Darum geht es
Die Wettbewerbskommission hat diese Woche den bisher grössten Fall von Preisabsprachen im Baugewerbe aufgedeckt. Die Wettbewerbskommission (Weko) büsste sieben involvierte Firmen mit insgesamt 7,5 Millionen Franken, wie sie am Donnerstag mitteilte. Festgestellt wurde, dass die Baufirmen im Unterengadin in Kartellen bei etwa 400 öffentlichen und privaten Projekten im Hoch- und Tiefbau die Preise abgesprochen hatten. Die Absprachen fanden in so genannten Vorversammlungen statt, welche vom Graubündnerischen Baumeisterverband (GBV) organisiert wurden. Sowohl Geschäftsführer und BDP-Politiker Andreas Felix als auch GBV-Präsident Markus Derungs bestritten, von den Manipulationen gewusst zu haben. (sda)

Die Pressekonferenz im Livestream

Die Ereignisse im Überblick

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Leider sind Absprachen im Bauhauptgewerbe und Nebengewerbe immer noch weit verbreitet. Es kann aber auch die Frage gestellt werden, wann von einer Preisabsprache gesprochen werden kann

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