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Die frühere First Lady Barbara Bush ist mit 92 Jahren gestorben

Die frühere First Lady der USA, Barbara Bush, ist tot. Die Frau des ehemaligen Präsidenten George H. W. Bush und Mutter des späteren Präsidenten George W. Bush starb am Dienstag im Alter von 92 Jahren, wie das Büro der Familie mitteilte.

Agentur
sda
18.04.18 - 06:10 Uhr
Politik
Starb mit 92: Die frühere First Lady Barbara Bush.
Starb mit 92: Die frühere First Lady Barbara Bush.
KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Ihr Mann sei bis zuletzt an ihrer Seite gewesen, twitterte die frühere Stabschefin Jean Becker. «Der Verlust seiner geliebten Barbara, die 73 Jahre seine Frau war, hat natürlich sein Herz gebrochen.»

In einer ersten Erklärung, die auf Twitter und Instagram verbreitet wurde, trauerte Sohn George W. samt Familie um seine Mutter. Sie seien traurig, dass sie gegangen sei, doch ihre Seelen seien «im Frieden», da sie alle wüssten, dass auch ihre Seele im Frieden war.

Barbara Bushs Gesundheitszustand hatte sich zuletzt rapide verschlechtert. Nach einer Reihe von Spitalaufenthalten entschied sie sich gegen eine weitere medizinische Behandlung. Im vergangenen Jahr war sie mehrfach im Spital behandelt worden.

Kampf für Alphabetisierung

Die 92-Jährige war die älteste ehemalige First Lady der USA. Sie engagierte sich nach ihrer Zeit im Weissen Haus unter anderem für die Alphabetisierung.

US-Präsident Donald Trump und seine Frau Melania würdigten die frühere First Lady als eine Anwältin amerikanischer Familien. In einer Mitteilung des Weissen Hauses hiess es in der Nacht zum Mittwoch, das Ehepaar wolle sich mit der Nation vereinen, um Barbara Bushs Leben zu feiern. Man werde sich sehr lange an sie erinnern, weil sie sich in starker Weise an Land und Familie hingegeben habe.

«Barbara Bush war eine Frau von einzigartiger Stärke und Anmut, deren Hingabe an ihre Familie eine Inspiration für jeden Amerikaner war», schrieb Vizepräsident Mike Pence. Ihr Beispiel habe bei Millionen von Familien einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Trumps Vorgänger Barack Obama und dessen Frau Michelle würdigten die frühere First Lady als «Fels einer Familie», die sich dem Dienst an der Öffentlichkeit gewidmet hatte. Ex-Präsident Bill Clinton nannte Barbara Bush eine «bemerkenswerte Frau». «Sie hat uns gezeigt, wie ein ehrliches, dynamisches und erfülltes Leben aussieht», twitterte Clinton.

Mutter von sechs Kindern

Die Bushs waren seit 73 Jahren verheiratet. Die beiden lernten sich kennen, als Barbara 16 Jahre alt war. George H. W. war ab 1981 Vizepräsident von Ronald Reagan. 1989 wurde er dann selbst Präsident. Während seiner Amtszeit erfreute sich die First Lady hoher Beliebtheitswerte.

Das Ehepaar hatte sechs Kinder, von denen eines im Alter von drei Jahren gestorben war. Sohn George W. Bush war von 2001 bis 2009 Präsident. Er nannte seine Mutter als Grund dafür, dass er so viele Frauen in seinem Führungsstab hatte. «Der Grund, warum ich die Ratschläge von Frauen schätze, die einen starken Willen haben und ihre Meinung vertreten, ist meine Mom», sagte er.

Im hohen Alter auf Wahlkampftour

Der zweitälteste Sohn Jeb Bush bewarb sich 2016 um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner und geriet dabei oft mit seinem Konkurrenten Donald Trump aneinander. Barbara Bush hatte sich 2013 noch gegen eine Kandidatur ausgesprochen und in einem Interview gesagt, man habe genug Bushs im Weissen Haus gehabt. Andere Familien müssten eine Chance haben. Später änderte sie ihre Meinung aber.

Jeb Bush würdigte seine Mutter bei Facebook als «Naturgewalt». Es sei ein «aussergewöhnliches Privileg», der Sohn dieser «aussergewöhnlich gütigen, geselligen, unterhaltsamen, lustigen, liebevollen, zähen, intelligenten und anmutigen Frau» zu sein.

Während des Vorwahlkampfes unterstützte die Frau mit den schlohweissen Haaren Jeb trotz ihres hohen Alters dann sogar mit Auftritten. In einem Interview machte sie deutlich, dass sie Donald Trump für einen ungeeigneten Kandidaten halte. Sie verstehe nicht, wie Frauen ihn wählen könnten, sagte sie mit Blick auf verächtliche Kommentare Trumps über die Moderatorin Megyn Kelly. Jeb Bush galt am Anfang des Rennens als Favorit, schied dann während der Vorwahlen aber früh aus.

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