Surses sagt Ja zu neuen Hotels

Im nächsten Jahr sollen mit den zwei neuen Beherbergungsbetrieben 13‘500 zusätzliche Logiernächte generiert werden, wie die Projektinitianten, der Architekt Willy Ebneter und Unternehmer Enrico Uffer, erklärten.

4-Sterne-Hotel im Gebiet Sandeilas

Willy Ebneters 4-Sterne-Hotel mit Restaurant und Wellnessbereich im Gebiet Sandeilas soll künftig mit einem à-fonds-perdu-Beitrag von 530'000 Franken und einem zinslosen Darlehen von zwei Millionen Franken unterstützt werden. Sein Hotel verfügt über 35 Doppelzimmer und 70 Betten. Ebneter plant, insgesamt 10,6 Millionen Franken zu investieren. Beide Gemeindebeiträge wurden mit grosser Mehrheit abgesegnet. Mit 186:38 sagten die Stimmberechtigten Ja zum à-fonds-perdu-Beitrag von über 530'000 Franken und mit 175:48 Ja zum zinslosen Darlehen von zwei Millionen Franken.

Sport- und Familienhotel im Gebiet Gravas

Auch Enrico Uffers Projekte im Gebiet Gravas nahe der Talstation der Bergbahnen stiessen beim Sursetter Stimmvolk auf Zustimmung. Die Uffer AG will im Gebiet Gravas für 12 Millionen Franken ein Sport- und Familienhotel mit 150 Betten bauen. Ein à-fonds-perdu-Beitragfür das Hotel von 600'000 Franken wurde von 186:37 Bürgern gutgeheissen, ein zinsloses Darlehen von einer Million Franken mit 180:43 Stimmen. Darüberhinaus sagte das Stimmvolk Ja zu einem 1-Millionen-Franken-Beitrag für das Aktienkapital des Hotels, dies mit 168:52 Stimmen und drei Enthaltungen.

Uffer plant zudem, drei Häuser mit 140 Betten in bewirtschafteten Appartements zu erstellen, dies für 13 Millionen Franken. Auch für dieses Projekt wurde ein à-fonds-Perdu-Betrag von 650'000 Franken gutgeheissen, mit 180:42 Stimmen und einer Enthaltung.

Zukunftsweisend

Die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde steht im Zusammenhang mit dem neuen Reglement. Dieses erlaubt der Gemeinde Surses seit April 2017, touristische Beherbergungsprojekte mit einem Beitrag von maximal fünf Prozent der Investitionssumme zu unterstützen. An dieser Versammlung würden «die Weichen für die Zukunft» gestellt, erklärte Gemeindepräsident Leo Thomann. Er lobte den Mut und das Herzblut, mit dem die beiden Projektverantwortlichen Enrico Uffer vom Unternehmen Uffer AG und Willy Ebneter von der Mez AG den touristischen Turnaround helfen einzuleiten.

Nach mehreren schlechten Erfahrungen mit Investoren, die sich aus touristischen Grossprojekten zurückgezogen hatten, kamen nebst euphorischen aber auch vorsichtige und kritische Stimmen zu Wort. So sagte zum Beispiel Ruth Giovanoli, die ehemalige Gemeindepräsidentin von Bivio, man wolle die beiden Projekte im Schnelldurchlauf durchwinken und die Gemeinde täte besser daran, die Details etwas genauer zu studieren. Überhaupt sei es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, die  Hotellerie mit Geld zu unterstützen. Vielmehr müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Betriebe erfolgreich wirtschaften könnten.  (baa)