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«Zur Kante» kostete bereits 200'000 Franken

Das Churer Haus «zur Kante» muss erneut gesichert werden. Und das kostet.

Dario
Morandi
05.04.18 - 04:30 Uhr
Politik
Haus Masanserstrasse Kante
Die Bausubstanz des Churer Hauses «zur Kante» muss laufend gesichert werden.
YANIK BUERKLI

Bis die Churer Masanserstrasse durchgehend verbreitert werden kann, werden noch Jahre ins Land ziehen. Davon ist Stadtpräsident Urs Marti überzeugt. Grund dafür sind die Auseinandersetzungen sowie die komplizierten Prüfungs- und Planungsverfahren rund um die Zukunft des historischen Hauses «zur Kante». Dieses steht in Chur Masans dem Ausbau der städtischen Hauptverkehrsachse im Weg und hätte nach Meinung des Stadtrates längst abgebrochen werden sollen.

Drei Planungen gleichzeitig

Gemäss Marti stecken die Fachleute in der Stadtverwaltung mitten in diesen Verfahren. Das Ganze sei sehr aufwendig und binde personelle Ressourcen, welche die Stadt gegenwärtig nicht zur Verfügung habe, beziehungsweise die sie für Projekte mit höherer Priorität einsetzen müsse, führt der Stadtpräsident aus. Den hohen Aufwand führt Marti unter anderem auf einen Entscheid der Bündner Regierung in Sachen Haus «zur Kante» zurück: Sie hat die Stadt nach einer Intervention des Bündner Heimatschutzes angewiesen, den Quartier- und Arealplan im Gebiet Rückenbrecher sowie das Verbreiterungsprojekt der Masanserstrasse gleichzeitig zu erarbeiten.

Wann eben diese Planungs- und Prüfungsarbeiten sowie die daran anschliessende Begutachtung durch Fachleute im Zusammenhang mit dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz abgeschlossen sein werden, lässt sich nur schwer abschätzen. «Das wird sicher noch zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen», glaubt Stadtpräsident Marti.

200 000 Franken ausgegeben

Derweil nagt der Zahn der Zeit an der Bausubstanz des Hauses. Der Stadtrat hat für Sicherungsarbeiten am Mauerwerk weitere 50 000 Franken bereitgestellt, wie einer Mitteilung der Stadtkanzlei entnommen werden kann. Nach Angaben von Stadtpräsident Marti belaufen sich die Ausgaben für den Unterhalt inzwischen auf etwa 200 000 Franken. Er ist sich bewusst, dass dies alles andere als ein befriedigender Umgang mit öffentlichen Geldern ist. Den Bau einfach dem Zerfall preiszugeben geht aber nicht. Marti: «Wir wollen vermeiden, dass Teile des Hauses auf die Strasse stürzen und Menschen gefährden.»

Der Bündner Heimatschutz sperrt sich nach wie vor gegen einen Abbruch und verfolgt die Entwicklung aufmerksam. «Der Ball liegt bei der Stadt, und wir warten jetzt erst einmal ab, was sie vorlegen wird», sagt Geschäftsführerin Ludmila Seifert.

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Wichtig und traurig ist nur eines Steuergelder werden wieder mal für rot/Grüne Gedanken zum Fenster hinausgeworfen, seit Jahrzehnten wurde diese Hütte dem Verfall überlassen und plötzlich sieht die kantonale 'Oberdenkmalpflege' sich berufen diesen Krümpel unter Schutz zu stellen, sagen wir es doch ehrlich, hier geht es doch nur darum der Stadt wieder ans Bein zu pinkeln. Mich würde nur interessiere wie sich der Kanton und die selbsternannten Denkmalpfleger an den Kosten beteiligen werden, der Kanton hat ja sowieso zu viel Geld in der Kasse, die er nicht weiss wie einzusetzen, darum kommt man auf solche hirnverbrannte Gedanken.

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