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Waldhaus-Tiefgarage kommt nicht: Masanser sind froh

Die Psychiatrischen Dienste Graubünden bauen nun doch kein Parkhaus bei der Klinik Waldhaus. Dies war mit dem Neubau der Notfallstation geplant gewesen, sorgte aber für Kritik im Quartier.

20.03.18 - 01:00 Uhr
Politik
Ober- statt unterirdisch: Dieses Provisorium an der Fürstenwaldstrasse soll um 40 Plätze erweitert werden und als Alternative zum geplanten Parkhaus dienen. Bild Olivia Item
Ober- statt unterirdisch: Dieses Provisorium an der Fürstenwaldstrasse soll um 40 Plätze erweitert werden.

Diese Meldung sorgt bei den Anwohnern der Klinik Waldhaus in Chur für Aufatmen: Die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) bauen doch kein Parkhaus unterhalb der neu geplanten akutpsychiatrischen Notfallstation im Norden des Klinikareals. Wegen des befürchteten Mehrverkehrs war dieses vom Quartierverein Masans, von der Interessengemeinschaft Cadonau und Anwohnern bekämpft worden.

Wie die PDGR gestern mitteilten, werden die nötigen Parkplätze neu bei der Fürstenwaldstrasse realisiert und durch die Hauptzufahrt der Klinik erschlossen. An der Fürstenwaldstrasse befindet sich heute ein Parkplatzprovisorium des Kantonsspitals. Im Rahmen des geplanten Neubaus der Akutpsychiatrie soll es vergrössert und von den PDGR benützt werden. Die Stadt Chur habe die entsprechenden Bewilligungen in Aussicht gestellt, heisst es in der Mitteilung.

Angst vor Verkehr im Quartier

Mit dem Parkhaus, das auf der Nordseite des Klinikareals unter dem Neubau gebaut worden wäre, wollten die PDGR eigentlich das Klinikgebäude vom Verkehr befreien. Die Vertreter des Quartiervereins Masans, der IG Cadonau sowie etliche Petitionäre aus der Anwohnerschaft befürchteten dadurch aber Zusatzverkehr auf den Quartierstrassen Jüstliweg und Cadonaustrasse. «Dies ist nicht im Sinne der Stadt Chur und für uns inakzeptabel», hatte es in einer Mitteilung vom November auf der Website des Quartiervereins geheissen.

Marco Bacchi, Präsident des Quartiervereins Masans, ist froh darüber, dass das Parkhaus nun nicht gebaut wird. «Die PDGR sind auf unsere Punkte eingegangen, dass die Haupter-schliessung beispielsweise nicht über den Jüstliweg gehen soll. So haben sie unser Problem entschärft.» Laut Bacchi ist sein Quartier dasjenige in der Stadt, welches in Zukunft am meis- ten wachsen wird. Im Quartierverein Masans rechnet man darum mit ei- nem steigenden Verkehrsaufkommen. «Deshalb sind wir interessiert daran, dass der Verkehr auf den Hauptachsen bleibt und keine Verlagerung in die Quartierstrassen stattfindet.»

Jetzt sechs Millionen billiger

Andrea Fanzun, Verwaltungsratsmitglied der PDGR und Präsident der Baukommission, meint, die neue Lösung bringe die grösstmögliche Rechtssicherheit für den Bau der neuen Notfallstation. Die Baueingabe des Projekts mit 24 Betten und zwei Geschossen könne nun plangemäss in diesem Sommer stattfinden. Baubeginn sei dann voraussichtlich im nächsten Frühling.

Und die eingesparten Kosten? «Kurzfristig investieren wir nicht in Garagenplätze und sparen so sechs Millionen Franken.» In Zukunft müsse man in eine adäquate Parkplatzlösung aber wohl einen ähnlich hohen Betrag investieren.

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