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Kein Easyvote für Glarner

Der Glarner Regierungsrat will nicht, dass die Glarner Jugendlichen mit Easyvote-Infos bedient werden.

Südostschweiz
07.02.18 - 01:00 Uhr
Politik
KEYSTONE

Easyvote ist Information kompakt zu eidgenössischen Abstimmungen. Der Schweizer Dachverband der Jugendparlamente will mit damit die 18- bis 25-jährigen an die Urne holen, wie der Glarner Regierungsrat das Projekt umreisst. Er bescheinigt den Verantwortlichen, politisch neutral informieren zu wollen, basierend auf dem offiziellen Abstimmungsbüechli des Bundes. Rund 100'000 Jugendliche in rund 390 Gemeinden würden heute von Easyvote erreicht.

Doch der Regierungsrat will nicht auf den Zug aufspringen. Er empfiehlt dem Landrat, ein Postulat der Grünliberalen abzulehnen. Sie wollten, dass der Kanton auch die Glarner Jugendlichen mit Easyvote-Infos bedient.

Schule und Internet als Quellen

Die politische Teilnahme der Jungen sei wichtig, erklärt der Regierungsrat. Denn wer jung dabei ist, bleibe das wohl lebenslang. Die politische Bildung, die es dazu braucht, sei mit dem Lehrplan 21 und seiner Glarner Variante deutlich gestärkt worden. Weiter hänge es etwa von der Komplexität einer Vorlage ab, wie gern man an der Abstimmung teilnimmt. Sie einfach zu erklären, sei die Arbeit der Easyvote-Macher wertvoll. Dennoch will der Regierungsrat ihre Unterlagen nicht verteilen: Es sei nicht ausgeschlossen, dass sie parteiisch oder nicht sachgerecht informierten. Dafür könne der Kanton nicht geradestehen.

Die Jungen beschafften sich die Infos heute vorwiegend online. Ihnen zusätzlich gedruckte Abstimmungserläuterungen zu schicken, sei «wenig zeitgemäss» und zu teuer für den Nutzen. Auch habe der Bund das Problem erkannt, das Abstimmungsbüchlein vereinfacht und Erklärvideos erarbeitet. Bald werde es auch noch eine App geben.

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