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Die Zukunft des Theaters obliegt dem Stimmvolk

Das St. Galler Theater ist sanierungsbedürftig. Die Räumlichkeiten werden seit einem halben Jahrhundert rege genutzt und befinden sich deshalb in einem schlechten Zustand. Am 4. März wird über den Sanierungskredit von 48,6 Millionen Franken abgestimmt.

Südostschweiz
07.02.18 - 15:47 Uhr
Politik
Das Theater St. Gallen ist in einem schlechten Zustand.
Das Theater St. Gallen ist in einem schlechten Zustand.
PRESSEBILD

Am 4. März stimmen St. Galler Stimmbürger über die Sanierung des Theaters ab. Laut der Mitteilung des Kantons sei die Erneuerung dringend notwendig, um das einzigartige Angebot des Theaters auch in Zukunft erhalten zu können. Während der Saison werde das Theater jeweils an sieben Tagen in der Woche genutzt. Dementsprechend befinde sich das Gebäude nach einem halben Jahrhundert regem Betrieb in einem schlechten Zustand. Der Bau sei aber nicht nur stark abgenutzt, sondern entspreche auch nicht mehr den heutigen energetischen, sicherheits- und arbeitstechnischen Vorschriften. Zwar wurden einzelne Gebäudeteile des architektonisch herausragenden Baus im Laufe der Jahre erneuert oder umgebaut, eine generelle Instandsetzung habe aber nie stattgefunden.

Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 48,6 Millionen Franken. Davon entfallen 38,9 Millionen Franken auf werterhaltende und 9,7 Millionen Franken auf wertvermehrende Massnahmen. Auch mit eingerechnet seien bereits die Kosten von 4,5 Millionen Franken für ein Provisorium, das während der zweijährigen Bauphase für den Theaterbetrieb genutzt werden soll. Bei einer Annahme der Vorlage, beginnen die Sanierungsarbeiten im Sommer 2020.

Warum kein Neubau?

Gegen einen Neubau sprechen verschiedene Gründe: Für einen vergleichbaren Theaterbau sind mit Kosten von 130 bis 150 Millionen Franken zu rechnen. Zudem müsste ein geeigneter Standort im Zentrum St. Gallens gesucht und eine Neuregelung für das denkmalpflegerisch geschützte Theatergebäude gefunden werden.

Lehnt das St. Galler Stimmvolk die Vorlage ab, müsste man unter anderem mit dem Ausfall von technischen Anlagen rechnen. Deren Sanierung würde dann während des Theaterbetriebs erfolgen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen führen würde. Es bestünde ausserdem die Gefahr, dass behördliche Vorschriften nicht fristgerecht umgesetzt werden könnten, was zu einem Entzug der Betriebsbewilligung führen würde. Dies wäre auch für die 265 Festangestellten und teilverpflichteten Künstlerinnen und Künstler eine enorme Belastung. (stn)

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