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Der Oberurner Dorfbach bleibt braun

Seit Tagen ist der Oberurner Dorfbach braun gefärbt. Die «Müsli»-Wiese war kurzzeitig ein See. Beides hängt zusammen – und könnte sich wiederholen.

Sebastian
Dürst
26.01.18 - 04:30 Uhr
Politik
Der Rufibach führt im «Müsli» viel Wasser. Viel mehr braucht es nicht, um das Rohr wieder zu verstopfen.
Der Rufibach führt im «Müsli» viel Wasser. Viel mehr braucht es nicht, um das Rohr wieder zu verstopfen.
SEBASTIAN DÜRST

Den Enten gefällt die Schlammlandschaft beim «Müsli» in Oberurnen. Sie schnattern zufrieden und wühlen in der braunen Masse, die sich links und rechts des pumpenvollen Bachs gesammelt hat. Vor ein paar Tagen konnten sich die Enten sogar noch mehr austoben: Die ganze «Müsli»-Wiese war ein See, weil die Bachunterführung bei der Weidstrasse verstopft war.

Was die Enten freut, ist nicht erfreulich für die Menschen. Gestern kontrollierte ein Gemeindemitarbeiter das Rohr, das verstopft wurde. Viel braucht es nämlich nicht, um die Rohre unter der Strasse zu verstopfen: Das Geschiebe, das neben dem Dorfbach vor der Unterführung liegt, würde dafür locker reichen. Genau deshalb kontrollieren die Mitarbeiter der Gemeinde Glarus Nord regelmässig vor Ort, ob der Weg für das Wasser noch frei sei, wie Andreas Neumann, Kommunikationsverantwortlicher der Gemeinde Glarus Nord, bestätigt.

Der See ist zwar weg, die braune Farbe ist aber immer noch da

Neumann erklärt, dass die braune Färbung des Rufi- und Dorfbachs wie auch das Geschiebe vor der Strassen-Unterführung den gleichen Ursprung hätten: «Die starken Regenfälle der letzten Tage haben dazu geführt, dass die Sammler des Rufibachs in der Nacht auf Dienstag mit Schutt gefüllt wurden.» Als Sofortmassnahme habe die Gemeinde den Sammler Müsli dann so durchgängig gemacht, dass die Bauwerke des Sammlers geschützt seien.

Sobald wie möglich will die Gemeinde Glarus Nord die Sammler auch ausbaggern und das Material abtransportieren. «Damit Oberurnen geschützt ist», wie Andreas Neumann weiter ausführt.

Die Sammler würden von der Gemeinde bei Schlechtwetterlagen regelmässig kontrolliert, sagt Andreas Neumann. Und auch die Naturgefahrenexperten verfolgten die Lage sehr genau.

Weil die Sammler zurzeit immer noch voll sind, bleibt auch das Wasser im Oberurner Dorfbach vorläufig noch braun. Der «Müsli»-See neben der Weidstrasse hat sich im Gegensatz dazu aber rasch aufgelöst: Sobald das Engnis unter der Weidstrasse wieder frei war, verschwand der See.

Sollte sich allerdings das Wetter noch einmal verschlechtern, bevor die Sammler geleert sind, könnte in Oberurnen noch einmal ein See entstehen, der wirklich nur für die Enten eine Freude ist.

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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