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Bei den Murgängen bei Bondo wurden 99 Gebäude beschädigt

Der Bergsturz vom August haben in der Region Bondo Schäden von 41 Millionen Franken verursacht. Eine erste Kostenschätzung zeigt die Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur der Gemeinde als grösste einzelne Schadensposten. Eine Spendenkommission wird den Einsatz der Spendengelder überwachen.

Südostschweiz
14.12.17 - 19:47 Uhr
Politik
Zum Bergsturz bei Bondo liegt eine erste Gesamtkostenschätzung vor.
Zum Bergsturz bei Bondo liegt eine erste Gesamtkostenschätzung vor.
ROLF CANAL

Die Gemeinde Bregaglia hat durch den Bergsturz und die Murgänge vom 23. August 2017 einen Schaden von gut 20 Millionen Franken erlitten. Dies zeigt eine erste Kostenschätzung, welche am Donnerstagabend publiziert wurde. An der Gemeinde-Infrastruktur entstand ein Schaden von gut zehn Millionen, die Sofortmassnahmen und die Räumung des Rückhaltebeckens werden rund zehn Millionen Franken kosten. Dies teilte die Gemeinde am Donnerstagabend seinen Bewohnern sowie den Medien mit.

Die Schäden an der alten und der neuen Kantonsstrasse belaufen sich auf vier Millionen Franken, Massnahmen des ewz zur Reparatur und Sicherung der Stromversorgung kosteten drei Millionen Franken. Der mit 12,5 Millionen Franken grösste Posten sind die Schäden an Gebäuden, welche von der Gebäudeversicherung Graubünden getragen werden. Insgesamt wurden 99 Gebäude beschädigt; ein Drittel davon erlitt Totalschaden

Kanton als grösster Kostenträger

Die Übernahme der Kosten für die Sofortmassnahmen, die Räumungsarbeiten und die Schäden an öffentlicher Infrastruktur sind in der eidgenössischen und der kantonalen Waldgesetzgebung geregelt. Danach übernehmen Kanton und Bund knapp 16 Millionen, die Gemeinde bis zu 7,9 Millionen und die Gebäudeversicherung und Elementarschadenkasse 13,7 Millionen Franken.

In der Schätzung nicht enthalten sind die Leistungen des Schadenpools der Privatversicherer an Private, Unternehmen und die Gemeinde. Armee und Zivilschutz haben zwischen August und Dezember insgesamt 4400 Diensttage geleistet. Für die Räumungsarbeiten standen bis zu 30 Maschinen gleichzeitig im Einsatz.

Weitere Schäden erwartet

Die am Donnerstag publizierte Kostenschätzung umfasst bekannte Kosten sowie die Schätzung für noch anstehende Arbeiten zur Behebung der Schäden aus den Bergstürzen und Murgängen. Aufgrund der Gefahrenlage am Berg und in der Val Bondasca muss in den kommenden Jahren aber mit weiteren Murgängen gerechnet werden.

Die Glückskette, die Schweizerische Patenschaft für Berggemeinden und die Gemeinde Bregaglia haben bisher  11,75 Millionen Franken an Spenden gesammelt. Um den Einsatz dieser Gelder zu regeln und zu überwachen, werden die Hilfswerke, der Kanton Graubünden und die Gemeinde Bregaglia eine Spendenkommission bilden.

Die Kosten von 41 Millionen Franken im Überblick

Gemeinde Bregaglia
- Ereigniskosten 300'000 Franken
- Sofortmassnahmen und Räumung 10'000'000 Franken
- Gemeinde Infrastruktur 10'100'000 Franken


Kanton Graubünden
- Gefahrenbeurteilung 600'000 Franken
- Kantonspolizei 20'000 Franken
- Tiefbauamt (Strassen) 4'030'000 Franken​​​​​​​
- Zivilschutz 250'000 Franken

Elektrizitätswerk der Stadt Zürich

3'000'000 Franken​​​​​​​

Versicherte Schäden
- Gebäudeversicherung GVG 11'500'000 Franken​​​​​​​
- Elementarschadenkasse 1'200'000 Franken​​​​​​​
- Schadenpool der Privatversicherer noch ausstehend



Aufteilung der Kosten im Überblick
- Gemeinde Bregaglia 7'850'000 Franken​​​​​​​
- Kanton Graubünden und Bund 16'100'000 Franken​​​​​​​
- Zivilschutz 250'000 Franken​​​​​​​
- Versicherer 13'800'000 Franken​​​​​​​
- Elektrizitätswerk der Stadt Zürich 3'000'000 Franken​​​​​​​

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