Tempo 30 kommt in Klosters unter die Räder
Statt Tempo 50 soll auf der Kantonsstrasse durch Klosters Tempo 30 gelten. Dagegen setzt sich das gesamte Gemeindeparlament zur Wehr. Der Klosterser Gemeindevorstand soll Einsprache bei der Bündner Regierung erheben, wird gefordert.
Statt Tempo 50 soll auf der Kantonsstrasse durch Klosters Tempo 30 gelten. Dagegen setzt sich das gesamte Gemeindeparlament zur Wehr. Der Klosterser Gemeindevorstand soll Einsprache bei der Bündner Regierung erheben, wird gefordert.

Basierend auf den Vorgaben der Lärmschutzverordnung des Bundes wurde in Klosters bei drei Kantonsstrassen Handlungsbedarf festgestellt. Entlang der Land-, Monbieler- und Serneuserstrasse werden die Immissionsgrenzwerte überschritten. Das hat Folgen.
In einem vom Kanton Graubünden öffentlich aufgelegten Lärmsanierungsprojekt sind diverse Massnahmen aufgeführt, mit denen in Klosters gegen die Lärmbelastungen vorgegangen werden soll. Eine davon betrifft die durch ganz Klosters führende Hauptverkehrsader, Land- oder auch Klosterserstrasse genannt.
Auf dieser Strecke soll nicht mehr eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern, sondern Tempo 30 gelten. Das lehnt der Klosterser Gemeinderat in corpore ab.
Als unverhältnismässig taxiert
Der Klosterser Gemeindevorstand soll bei der Bündner Kantonsregierung Einsprache gegen das Lärmsanierungsprojekt einreichen. Diese Forderung ist in einem Postulat verankert, das von allen Vertretern des Klosterser Gemeinderats unterzeichnet und am letzten Freitag der Exekutive eingereicht wurde. In dem Vorstoss wird insbesondere Kritik an der durchgehend geplanten Tempo-30-Zone für die Landstrasse geübt.
Die Landstrasse bilde die Lebensader von Klosters und besitze Durchleitungscharakter sowie Verbindungsfunktion, ist im Vorstoss festgehalten. «Praktisch jede Innerortsfahrt führt über die Landstrasse, eine Umfahrung oder Umgehung ist nicht möglich», so die Feststellung.
Die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern habe erhebliche Auswirkungen auf Einwohner, Gewerbetreibende sowie Gäste, befürchtet das Klosterer Gemeindeparlament. Zudem würde die Temporeduktion auch die Koordination des Ortsbusses mit der Rhätischen Bahn «erheblich erschweren». Alles in allem liege die Temporeduktion nicht im öffentlichen Interesse und sei unverhältnismässig.
Kritik am kompletten Projekt
Im Postulat kommt nicht nur die Tempo-30-Zone für die Landstrasse, sondern das ganze Lärmsanierungspaket unter die Räder. Bei dem Projekt werde der Fokus lediglich auf die Lärmsanierung gelegt, heisst es im Vorstoss. Die vorgeschlagene Lösung wird als unbefriedigend und nicht nachvollziehbar kritisiert: «Man verpasst damit die Chance, eine bedürfnisgerechte Lösung zu finden.»
Der Klosterser Gemeindevorstand werde heute eine Stellungnahme zuhanden der Bündner Regierung verabschieden, hiess es gestern seitens der Gemeindeverwaltung. Ob die Gemeinde zudem Einsprache einreichen wird, entscheidet sich ebenfalls heute.
Béla Zier ist Redaktor der gemeinsamen Redaktion Online/Zeitung «Südostschweiz» und «suedostschweiz.ch» und berichtet über die Region Davos und das Prättigau. Er ist seit 1993 für die Medienfamilie Südostschweiz tätig und arbeitet dort, wo er auch wohnt. In Davos. Mehr Infos
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Was Bund und Kanton mit…
Was Bund und Kanton mit grosser Zeitverzögerung (Überfälligkeit gesetzlicher) fordern:
SO-Zitat: "Basierend auf den Vorgaben der Lärmschutzverordnung des Bundes (...) vom Kanton Graubünden öffentlich aufgelegten Lärmsanierungsprojekt sind diverse Massnahmen aufgeführt, mit denen in Klosters gegen die Lärmbelastungen vorgegangen werden soll."
Und was passiert in Little-Big-City Klosters:
"Dagegen setzt sich das gesamte Gemeindeparlament zur Wehr. Der Klosterser Gemeindevorstand soll Einsprache bei der Bündner Regierung erheben, wird gefordert."
Meine Meinung:
1) Wenn die Klosterser Politiker schon auf ihre Einheimischen schei...nen, was zeigt das dann erst gegenüber dem Tourismus, wie gehen die dann erst mit ihren (zahlenden!) "Gästen" um?
2) Meine Empfehlung für alle Klosterser Lärmopfer (Es ist IHR Leben!):
SAMMELKLAGE, z.B. lanciert von "Lärmliga Schweiz":
https://www.bluewin.ch/de/news/inland/2017/12/10/steuerstreit--outing-i…
Titel: "Wegen Strassenlärm: Kantonen drohen Milliardenklagen"
Zitat: "Der Verband will rund 300 Betroffene zusammenbringen. Die Kantone wollten nicht angeben, mit wie hohen Zahlungen sie rechnen. Der Bund schätzte vor vier Jahren, dass Entschädigungsforderungen von 19 Milliarden Franken entstehen könnten. Im letzten Jahr gingen laut Hochrechnung schweizweit über 5'300 Lärmbeschwerden ein. Eines der meistgenannten Probleme sind dem Medienbericht zufolge Wärmepumpen, aber auch Alltagslärm durch Nachbarn, Gastronomie oder Veranstaltungen nerven die Schweizer zunehmend."
3) Yeah! folks, DAS predige ich doch seit Jahren: STILLE (und reine Luft mit Chlorophyll-Maxima) ist der (sogar naturgesetzlich-physiologische) USP, und nicht "Pfahlbauernsiedlungen (wie in Flims geplant) oder "Scuol setzt auf Mineralwasserprojekt - für touristische Inszenierung" (beide Artikel in SO 12.12.2017): Schilda, wie es leibt und lebt (oder stirbt)!
It's My Life:
https://www.youtube.com/watch?v=5ixRWvrkUHo
Keep Me From Harm:
https://www.youtube.com/watch?v=J4auxUY35uI