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Die Regierung erklärt, warum sie die Buslinien ausschreibt

Im Glarnerland betreiben die SBB drei Buslinien. Ab 2019 wollen sie das aber nicht mehr tun, weshalb der Regierungsrat die Neuvergabe dieser Konzession ausschreiben will. Das löste Fragen aus.

Südostschweiz
01.12.17 - 04:30 Uhr
Politik
Fahrplanwechsel
Der Glarner Regierungsrat schreibt Konzessionen für drei Buslinien aus, da die SBB sich zurückzieht.
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Ausgeschrieben werden die Buslinien 511, 512, 513 und die Nachtbusse zwischen Ziegelbrücke und Linthal, die allesamt von den SBB betrieben werden. Dazu kommen die Postauto-Linien in Glarus. Auf allen fahren Busse der Niederer Autobetrieb AG im Unterauftrag.

Nicht ausgeschrieben werden die Linien in Glarus Süd, auf denen die Autobetriebe Sernftal AG mit Bussen verkehrt, wie jetzt aus der Antwort des Regierungsrates auf die dringliche Interpellation hervorgeht, die der Glarner FDP-Stände- und Landrat Thomas Hefti aus Schwanden eingereicht hatte. Mit vier Punkten hatte er darin vor allem infrage gestellt, ob diese Linien überhaupt ausgeschrieben werden müssen.

Das Angebot legt der Landrat fest

Brisanz erhielt Heftis parlamentarische Anfrage vor allem im Zusammenhang mit den Plänen des Regierungsrats, 2019 einzelne Buslinien oder Abschnitte davon zu streichen. Wegen des Bestellverfahrens müsse noch in diesem Monat Klarheit geschaffen werden, was im öffentlichen Verkehr (ÖV) angeboten werden soll, teilte er dem Landrat mit. Dass dieser nun über diese Frage entscheiden wird, machte die Kantonsregierung im Bulletin vom Dienstag klar (Ausgabe vom Mittwoch).

Sparen und Synergien nutzen

Offen blieb die Antwort auf Heftis Interpellation, die jetzt vorliegt. Daraus geht hervor, dass durchaus Alternativen zur öffentlichen Ausschreibung der Buslinien geprüft worden seien. Darauf verzichtet habe die Regierung im Einklang mit dem Bundesamt für verkehr (BAV), das sich mit 72 Prozent an den Kosten der abgeltungsberechtigten Linien im regionalen ÖV beteilige. «Eine Direktvergabe war für das BAV wie für den Kanton Glarus keine Option.» Denn schliesslich soll das wirtschaftlich günstigste Angebot ermittelt werden.

Für die Ausschreibung eigne sich das Bündel der SBB- und Postautolinien auch mit Blick auf mögliche Synergien. Gerechtfertigt sei das Vorgehen mit einer jährlichen Abgeltung von bisher 2,6 Millionen Franken allemal, das Interesse bei potenziellen Transportunternehmen sei gross, und mit bisher bekannten Ausschreibungen seien Kosten von 15 bis 30 Prozent gespart worden.

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